PM 15 | 29.01.2014
Erfurter St. Georgs-Orden neue Kommunität der EKM
BEI RÜCKFRAGEN
Christian Fuhrmann, 0162-2048686Mitglieder wollen die gesellschaftliche und kirchliche Diskussion bereichern
Der St. Georgs-Orden mit Sitz in Erfurt wurde als neue Kommunität in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) anerkannt. Die 1987 gegründete Gemeinschaft mit derzeit etwa 20 Mitgliedern will missionarisch im intellektuellen Diskurs wirken. So sollen Vorträge und Tagungen zu theologischen und gesellschaftlichen Themen angeboten werden, unter anderem zur Aufarbeitung der SED-Diktatur. Die Anerkennung wurde durch den Landeskirchenrat beschlossen. Finanzielle Zusagen sind damit nicht verbunden.
Oberkirchenrat Christian Fuhrmann, Leiter des Dezernates Gemeinde der EKM: „Der Landeskirchenrat begrüßt die Aufnahme des Orden. Wir drücken mit der Anerkennung unsere Hoffnung aus, dass sich die Mitglieder in das Leben unserer Kirche einbringen und es bereichern“.
Viele Mitglieder der Bruderschaft leben in Thüringen. Neben den Vollmitgliedern gibt es Gastbrüder, die sich verbindlich zur Gemeinschaft zählen. Geistlicher Leiter ist Großkomtur Ulrich Schacht. Der Deutsche Orden gilt mit seinem aufklärerischen und zivilisatorischen Wirken als geistliches Vorbild. Die Mitglieder des Ordens fühlen sich insbesondere der Theologie Dietrich Bonhoeffers verbunden. Sie wollen die Botschaft des Evangeliums in der Gesellschaft leben und sich am gesellschaftlichen und kirchlichen Diskurs beteiligen. Im Erfurter Augustinerkloster hat die Gemeinschaft ihre geistliche Heimat gefunden. Die Gemeinschaft versteht sich als ein Teil der Evangelischen Kirche und praktiziert ein regelmäßiges geistliches Leben (Tagungen, Gesamtkonvente, Regionalkonvente und verbindliche private Gebetszeiten).
In der EKM gibt es unterschiedliche Kommunitäten. Fuhrmann: „Sie haben ihren Lebens- und Wirkungsmittelpunkt bewusst in das von weitgehender Konfessionslosigkeit geprägte Mitteldeutschland gelegt. Durch ihre Entscheidungen zu einer verbindlichen Lebensgestaltung in spirituellen Gemeinschaften tragen sie zur Vielfalt evangelischen Glaubens und Lebens bei.“ Beispiele sind in Thüringen die Familienkommunität Siloah in Neufrankenroda, die Jesus-Bruderschaft Kloster Volkenroda und die Bruderschaft St. Wigbert in Werningshausen sowie in Sachsen-Anhalt die Christusbruderschaft Kloster Petersberg (Halle/Saale) und die Schwesternschaft Julius-Schniewind-Haus in Schönebeck.