PM 14 | 24.01.2014
Neudietendorfer Fachtagung für Schwerhörigen- und Gehörlosen-Seelsorge
BEI RÜCKFRAGEN
Andreas Konrath, 0365-8356990 oder 0176-21802783Teilnehmer aus Deutschland, der Schweiz und Norwegen
Zur jährlichen Fachtagung der Schwerhörigen- und der Gehörlosenseelsorge der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) treffen sich vom 27. bis 30. Januar in Neudietendorf Seelsorgende sowie Betroffene und Interessierte aus Deutschland, der Schweiz und Norwegen. Es geht um die Frage, wie Menschen mit einer kommunikativen Behinderung Zugang zur Kirche und darin einen guten Platz finden – wie einerseits das Verstehen in der Gemeinde verstärkt und andererseits Gemeinschaft gestaltet werden kann. Mit dabei sind auch zwei Gehörlose, die mit der Seelsorge und Verkündigung für Gehörlose beauftragt sind.
Mit dem Bibel-Zitat „Noah streckte die Hand aus und holte die Taube wieder an Bord“ verdeutlicht Andreas Konrath, Pfarrer für Gehörlosen- und Schwerhörigenseelsorge in der EKM, das Ziel der Fachtagung: „Oft wird die christliche Gemeinde mit der Arche Noah verglichen: für jede Gruppe gibt es Platz darin. Doch viele Menschen brauchen heute eine ausgestreckte Hand, damit sie (wieder) an Bord kommen können. Schon bei der Sprache stoßen sie auf Barrieren und Ausgrenzung, ihre Plätze bleiben leer – und das in einer Kirche des Wortes. Was dagegen hilft, wird unser Thema sein.“
Die Tagung beginnt mit einer Bibelarbeit von Dr. Christian Stawenow, Regionalbischof der EKM. Von der „Døvekirken“ in Norwegen (Kirchenkreis der Gehörlosen) berichtet Pfarrer Michael Hoffmann aus Oslo. Achim Barth, Leiter des Hermann-Gocht-Hauses Zwickau, schildert die Situation von Gehörlosen mit Demenz. Über Grenzgänger zwischen visueller und akustischer Kommunikation spricht Hans-Gunther Seifert, wenn er die wachsende Gruppe der Menschen mit Hör-Implantaten in den Blick nimmt.
Hintergrund:
Etwa seit 1950 werden in Thüringen Gottesdienste für Gehörlose und Schwerhörige angeboten. In den folgenden Jahren trafen sich die Seelsorger in Neudietendorf zu Weiterbildungen für die Arbeit mit „Hörgeschädigten“. Heute zählt die Neudietendorfer Fachtagung EKD-weit zu den renommiertesten Angeboten für internationale und ökumenische Vernetzung, um Verkündigung und Seelsorge für und durch kommunikationsbehinderte Menschen weiter zu verbessern. Speziell für Schwerhörige liegt der Fokus dabei auf dem inklusiven Verständnis von Kirchengemeinden, während sich die Gehörlosen-Seelsorge an den Bedürfnissen einer sprachlich-kulturellen Minderheit orientiert. In beiderlei Hinsicht geht es darum, wie Menschen mit Kommunikationsbehinderung Zugang zur Kirche finden können.
Weitere Informationen zur Fachtagung: www.sehen-verstehen-glauben.de
Weitere Informationen zur Schwerhörigen- und Gehörlosenseelsorge der EKM in diesem Internet-Portal