PM 2 | 09.01.2014
Evangelisches Forum Gotha widmet sich „Reformation und Politik“

Themen wie Entjudung in Thüringen, Staat und Kirche, Militär-Einsätze

Auch in diesem Jahr läuft wieder die Vortragsreihe „Evangelisches Forum Gotha“. Das vielfältige Programm ist hauptsächlich dem Themenjahr der Reformationsdekade „Reformation und Politik“ gewidmet. Zur Eröffnung am kommenden Mittwoch (15. Januar) hält Dr. Sascha Salatowsky von der Forschungsbibliothek Gotha einen Vortrag zum Thema „Reformation und Politik – Die Anfänge der Reformation im Gothaer Land“. Ausgehend vom sogenannten Gothaer Pfaffensturm zu Pfingsten 1524 als Teil des Bauernkriegs gegen die ungerechten Lebensverhältnisse geht es um Friedrich Myconius, der von Herzog Johann als Prediger nach Gotha entsandt worden war. Hier war er kirchenpolitisch sehr aktiv und wurde zum führenden Reformator in ganz Thüringen.

Mittlerweile im fünften Jahr organisiert die Evangelische Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT) gemeinsam mit der Evangelischen Stadtkirchengemeinde und dem Augustinerkloster Gotha die Vorträge im Stil einer Seniorenakademie. Im Mittelpunkt stehen kultur- und sozialgeschichtliche sowie historische und theologisch-religiöse Fragen. „Eingeladen sind alle, die sich als ,nicht ausgebildet’ betrachten wollen“, sagt Pfarrerin Gundula Bomm von der EEBT.

Die Veranstaltungen finden in der Regel an jedem zweiten Mittwoch im Monat statt. Beginn ist jeweils um 9.30 Uhr mit einem Stehcafé im Gemeindesaal. Um 10 Uhr schließen sich Vortrag und Diskussion an, danach wird zum Mittagsgebet in der Sakristei der Augustinerkirche und zum gemeinsamen Mittagessen eingeladen. Bei den Themen geht es in diesem Jahr beispielsweise um das gegenwärtige Verhältnis zwischen Staat und Kirche, die Symbolik historischer Grabmale, die „Entjudung“ der Kirche in Thüringen vor 75 Jahren, die militärischen Einsätze auf dem Balkan und in Afghanistan, die religiöse Situation im Osten Deutschlands und das Jüdisches Leben in Thüringen. Den Abschluss bildet in der Adventszeit ein Vortrag über Thüringer Krippenfiguren.

Das Augustinerkloster Gotha wurde 1258 gegründet und ist Mutterkloster des Erfurter Augustinerklosters. Der berühmteste Augustinermönch Martin Luther predigte 1515, 1521 und 1529 in der Augustinerkirche Gotha. Von der Reformation bis ins 20. Jahrhundert waren die Gebäude vor allem Schulstandort. Von 2007 bis 2009 wurde das Kloster zu einem modernen evangelischen Begegnungszentrum umgebaut.

Die Veranstaltungen im Überblick:

15. Januar
„Reformation und Politik“ – Die Anfänge der Reformation im Gothaer Land
Dr. Sascha Salatowsky, Forschungsbibliothek Gotha

12. Februar
„Reformation und Politik“ – Zum gegenwärtigen Verhältnis zwischen Staat und Kirche
Oberkirchenrat Christhard Wagner, Evangelisches Büro Thüringen, Erfurt

12. März
„Des Heilands letzte Stunde“ – Musikalisch-theologische Betrachtungen zum Passionsoratorium des früheren Gothaer Konzertmeisters Louis Spohr
Kirchenmusikdirektor Jens Goldhardt und Pfarrer Martin Hundertmark, Gotha

9. April
Die Symbolik historischer Grabmale des Hauptfriedhofs Gotha und anderer bedeutender Friedhöfe in Westthüringen
Rainer König, Garten-, Park- und Friedhofsamt Gotha

14. Mai
Der Jude Jesus und die „Entjudung“ der Kirche – Theologische Abwege der „Deutschen Christen“ in Thüringen vor 75 Jahren
Prof. Karl-Wilhelm Niebuhr, Theologische Fakultät der Friedrich-Schiller-Universität Jena

11. Juni
Die Gothaer Aufklärer in den Einsätzen auf dem Balkan und Afghanistan
Kommandeur Oberstleutnant Ingo Korzetz, Friedensstein-Kaserne Gotha

Sommerpause

10. September
Erasmus von Rotterdam – ein europäischer Gelehrter und ein gelehrter Europäer
Dr. Christoph Köhler, Gotha

8. Oktober
Volle Kirchen – leere Kirchen. Zur religiösen Situation im Osten Deutschlands 25 Jahre nach der friedlichen Revolution
Dr. Andreas Fincke, Stadtakademie „Meister Eckhart“ / EEBT, Erfurt

12. November
Jüdisches Leben in Thüringen
Prof. Reinhard Schramm, Vorsitzender Jüdische Landesgemeinde Thüringen, Erfurt

10. Dezember
Weihnachtsdarstellungen und Krippenfiguren in Thüringen – Zur Krippentradition im Wandel der Zeit
Dr. Karin Schaelow-Weber, EKM / Abteilung Thüringer Kunstgut, Erfurt

RÜCKFRAGEN

Gundula Bomm, 0173-3855135

Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar