PM 95 | 03.11.2016
Friedensdekade unter dem Motto „Kriegsspuren“

Gemeinden in Thüringen gedenken am 9. November der Pogromnacht

Zur Ökumenischen Friedensdekade vom 6. bis 16. November gibt es in der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) unter dem Motto „Kriegsspuren“ Ausstellungen, Gottesdienste, Friedensgebete, Konzerte, Lesungen, Vorträge und Gesprächsrunden. Im Rahmen der Friedensdekade erinnern Kirchengemeinden am 9. November an die Pogromnacht im Jahr 1938. In dieser Nacht hatten die Nationalsozialisten in Deutschland Synagogen, jüdische Wohn- und Kaufhäuser niedergebrannt sowie Juden erniedrigt, verhaftet und ermordet.

Veranstaltungen zur Friedensdekade in Thüringen:
Mit einem gemeinsamen Stadtgottesdienst eröffnet die evangelische Kirchengemeinde Gera am 6. November die Friedensdekade in der Kirche St. Trinitatis (10 Uhr). In dem Bittgottesdienst für den Frieden wird eine „Jazz-Messe“ zum Klingen gebracht. Die Kirchengemeinden in Meiningen und die Stadt gedenken am 9. November am Denkmal der ehemaligen Synagoge der Pogromnacht von 1938 (12 Uhr). Unter dem Titel „In diesen albtraumhaften Tagen“ erinnert ein Gottesdienst in der Trinitatis-Kirche in Gera am 9. November an die Schrecken dieser Nacht (17 Uhr). Auch in Mühlhausen wurden in der Pogromnacht die Synagoge geschändet, Menschen willkürlich verhaftet, der Rabbiner lebensgefährlich verletzt. Thorarollen und Bücher der Gemeinde wurden verbrannt. Am 9. November wird in Mühlhausen dieser Taten gedacht. Treffpunkt ist um 18 Uhr auf dem jüdischen Friedhof. Von dort geht es über den Kristanplatz, wo die Namen der Opfer verlesen werden, zur Synagoge in der Jüdenstraße. Am 13. November gibt es im Rahmen der Friedensdekade in der Erfurter Gustav-Adolf-Kirche einen Gottesdienst mit dem Titel „Die dunklen Bilder von Hieronymus Bosch“ (9.30 Uhr). Zu Vortrag und anschließender Diskussion zum Thema „Kriegsspuren“ lädt der Aktionskreis für Frieden e.V. am 14. November ins Erfurter Frauenzentrum (17 Uhr). „Islam und Muslime in Thüringen“ – darum geht es beim politischen Stammtisch mit Pfarrer Andreas Fincke am 16. November im Gustav-Adolf-Gemeindezentrum in Erfurt (19 Uhr).

Mit einem zentralen Gottesdienst in der Stadtkirche St. Michael in Jena endet die Ökumenische Friedensdekade am 16. November (19 Uhr). Unter anderen wird hier der Erfurter Bischof Ulrich Neymeyr mitwirken.

Hintergrund:
Die Idee zur Friedensdekade stammt aus den Niederlanden. In West- und Ostdeutschland wurde sie gleichzeitig im Jahre 1980 aufgenommen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Friedensdekade findet immer in der Zeit vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag statt.

Mehr Informationen unter: www.friedensdekade.de

RÜCKFRAGEN

Solveig Grahl, 0162-2048755


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