PM 1 | 08.01.2015
Gedenkkonzert zum Todestag von Johann Melchior Molter
BEI RÜCKFRAGEN
Andreas Fritsch, Pfarrer in Tiefenort, 03695-824020 oder 0170-9871735Ehrung für fast vergessenen Thüringer Musiker und Komponisten
Mit einem Gedenkkonzert am kommenden Montag (12. Januar, 19 Uhr, St. Peterskirche) werden in Tiefenort (Wartburgkreis) die Feierlichkeiten zum 250. Todestag des Musikers und Komponisten Johann Melchior Molter eröffnet. Das Konzert in Molters Taufkirche wird vom Ensemble Hamburger Ratsmusik, Mirjam Meinhold (Sopran) und Dr. Wieland Meinhold (Continuo) gestaltet. Auf dem Programm stehen Werke von Molter. Außerdem hält Dr. Claus Oefner, ehemaliger Direktor des Bachhauses in Eisenach, einen Festvortrag. Weitere Veranstaltungen in Eisenach und im Wartburgkreis schließen sich an. Die Molter-Ehrung soll dazu dienen, die überregionale Bedeutung des fast vergessenen Musikers und Komponisten hervorzuheben. Schirmherr ist Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth vom Zentrum für Kirchenmusik der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).
Molter schuf Instrumentalmusik (u. a. Solokonzerte für Trompete und Klarinette, Ouvertüren) sowie Vokalmusik (u. a. Kantaten und Oratorien). Ein Teil seiner Kompositionen ging im Kriegsjahr 1945 verloren, wesentliche Werke sind allerdings noch erhalten, berichtet Dr. Claus Oefner. Molters Werk war lange der Vergessenheit anheimgefallen und wurde erst in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zögerlich „entdeckt“, so Oefner. „Die besondere Qualität der Kompositionen rechtfertigt eine neuerliche und intensive Beschäftigung mit diesen Werken. Die besondere Qualität soll einer breiteren Bevölkerung vermittelt werden“, betont der Experte.
Anlässlich Molters 250. Todestages konzipierte die Kirchengemeinde Tiefenort im Auftrag des Wartburgkreises eine Veranstaltungsreihe zu Ehren des Komponisten. Partner sind unter anderem der Verein Kammermusik der Wartburgstadt, die Stiftung Thüringer Schlösser und Gärten sowie der Verein Academia Musicalis Thuringiae. Auf dem Programm stehen mehrere Konzerte in der Eisenacher Georgenkirche und auf Schloss Wilhelmsthal sowie ein Kantatengottesdienst mit einer neuzeitlichen Erstaufführung. An Molters Geburtsort wird eine Tafelausstellung zu Leben und Werk mit Exponaten aus der Badischen Landesbibliothek Karlsruhe vorbereitet, und Studierende des Instituts für Musikwissenschaft Weimar-Jena edieren Orchesterwerke Molters neu, die in der zweiten Jahreshälfte im Residenzschloss Altenburg und im Konzertsaal des Theaters Gera erklingen werden.
Weitere Informationen im Internet: www.molter2015.de