PM 113 | 06.09.2008
Gegenaktionen zum rechtsextremen Fest der Voelker

Evangelische Kirche ruft zum Protest auf
Gegenaktionen zum rechtsextremen „Fest der Völker“ werden unterstützt

Die Thüringer Landeskirche ruft ihre Mitglieder zum entschiedenen Protest gegen das rechtsex­treme „Fest der Völker“ auf, das am 13. September in Altenburg geplant ist. „Wir dürfen es nicht dulden, wenn sich Rechtsextreme mit Veranstaltungen in Thüringen öffentlich präsentieren“, sagt Christhard Wagner, Bildungsdezernent der Föderation Evangelischer Kirchen in Mitteldeutschland (EKM). Er begrüßt das Engagement des Altenburger Aktionsbündnisses gegen Rechtsextremismus, dessen Sprecherin die evangelische Superintendentin Anne-Kristin Ibrügger ist.

Wagner nimmt selbst an den Gegenaktionen in Altenburg teil. Dann verweist er auch auf das Aktionsjahr der EKM „Nächstenliebe verlangt Klarheit. Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus“. „Wir wollen ein deutliches Zeichen für Menschenwürde, Demokratie und Toleranz setzen. Gleichzeitig soll Fremdenfeindlichkeit, Antisemitismus, Rassismus und Gewalt eine klare Absage erteilt werden“, betont der Bildungsdezernent.

Das Altenburger Aktionsbündnis plant verschiedene Gegenaktionen zum rechtsextremen „Fest der Völker“. So soll nach einer Auftaktkundgebung ein Demonstrationszug durch die Stadt führen. Im Anschluss ist ein buntes Programm mit Redebeiträgen namhafter Vertreter aus Politik und Landes­kirche geplant. Verschiedene Kirchgemeinden aus Thüringen haben bereits ihre Teilnahme zuge­sagt. So unterstützt der Evangelische Kirchenkreis Jena die Organisation der Busfahrt von Demonst­ranten nach Altenburg mit 400 Euro. Auch aus Pößneck werden Christen anreisen. Zudem sammeln Thüringer Kirchgemeinden Unterschriften für die am 12. August verabschiedete „Altenburger Erklärung“.

Hintergrund: Seit 2005 veranstaltet die NPD in Jena das „Fest der Völker“ als europäisches Festival rechtsextremer Bands. Getarnt als politische Kundgebung nutzt die NPD die Veranstaltung zur Sammlung von Geld. Der Name „Fest der Völker“ geht auf den Prolog des Leni-Riefenstahl-Filmes „Olympia“ zurück, den die Regisseurin im Auftrag von Joseph Goebbels 1936 drehte. Mittlerweile ist es einem breiten Bündnis aus Jenaer Bürgern gelungen, das Fest aus ihrer Stadt zu vertreiben. In Folge dessen meldeten die Veranstalter das „Fest der Völker“ in Altenburg an. Geplant sind neben den Auftritten von Bands aus der Rechtsrock-Szene auch Redebeiträge von Neonazis aus Deutschland, England oder Bulgarien.

Die Aktion im Internet: www.abgemeinsam-gegen-rechts.de und www.lautgegennazis.de

Bei Rückfragen: Anne-Kristin Ibrügger, 03447-8958019


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar