PM 057 | 26.09.2017
Gemeinden in Mitteldeutschland feiern Erntedankfest
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Solveig Grahl, 0162-2048755
Landesbischöfin ruft zu bewussterem Konsum auf
Mit dem Beginn des Herbstes feiern zahlreiche Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) Erntedankfeste. Die Kirchengemeinden laden ab dem 1. Oktober zu Erntedankgottesdiensten ein.
Die Landesbischöfin der EKM, Ilse Junkermann, ruft dazu auf, nicht einfach nur gedankenlos zu konsumieren. „Was für ein Wunder, dass wir täglich genug und Gutes zu essen haben! Zum Dank dafür gehört, dass wir uns stärker bewusst machen, was eigentlich hinter unseren Lebensmitteln steckt, wie viele Mühe in der Produktion, wie viel Energie, wie hart der tägliche Preiskampf. Schätzungen zufolge werfen wir genauso viel weg wie wir essen. Hier kann jeder in seinem Alltag etwas verändern: Bewusster einkaufen, bewusster essen, denn weniger ist oft mehr. Ein beachtlicher Teil unserer Lebensmittel stammt aus der Verarbeitung in der Großindustrie, nicht vom kleinen Biobauernhof. Viele Menschen, die in dieser Industrie arbeiten, stammen aus Osteuropa. Ihre Arbeitsbedingungen sind oft alles andere als gut, gerade was Bezahlung und Unterkunft angeht. Auch an sie sollten wir denken, wenn wir im Gottesdienst für Ernte und Lebensmittel Danke sagen.“
Hintergrund:
Erntefeste gibt es seit der Antike. In der christlichen Kirche werden sie seit dem 3. Jahrhundert gefeiert. Seit dem 16. Jahrhundert wird Erntedank in den evangelischen Gemeinden am Michaelistag am 29. September oder an einem benachbarten Sonntag begangen. 1773 wurde in Preußen das Erntedankfest offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festgelegt. Termin für Erntedank ist damit in der Regel der erste Sonntag im Oktober. Im Mittelpunkt des Erntedankfestes steht der gemeinsame Gottesdienst. Traditionell werden in den Kirchengemeinden die Altäre zum Abschluss der Ernte mit Feldfrüchten festlich geschmückt. Sie sollen daran erinnern, welche Vielfalt an Nahrungsmitteln es gibt und dass die Früchte nicht selbstverständlich existieren, sondern Teil der göttlichen Schöpfung sind.
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