PM 89 | 07.06.2005
Herbstsynode beschließt Leitlinien kirchl. Lebens
Synode der Thüringer Landeskirche setzt weiter auf Föderation
Neue Leitlinien kirchlichen Lebens und Stellenplan beschlossen
Die Landessynode der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen, die am heutigen Sonntag zu Ende gegangen ist, hat sich mit großer Mehrheit dafür ausgesprochen, den eingeschlagenen Weg einer Föderation mit der Kirchenprovinz Sachsen fortzusetzen. „Die Synode hat die geplante Föderation ausgiebig, offen und kritisch diskutiert“, resümierte Synodalpräsident Steffen Herbst. „Die Föderationspläne haben viele Fragen aufgeworfen. Zugleich konnten Ängste und Vorbehalte gegenüber der Föderation ausgeräumt werden. Die Debatte hat die Entschlossenheit für die Föderation zum Ausdruck gebracht.“
Die 66 Kirchenparlamentarier haben der Kirchenleitung eine Reihe von Aufträgen für die Verhandlungen zum Föderationsvertrag erteilt: Im Blick auf die landeskirchlichen Grenzen, die mit den Ländergrenzen nicht identisch sind, soll der Bischof der Thüringer Landeskirche die Belange aller evangelischen Christen beider Teilkirchen im Freistaat Thüringen nach außen vertreten. Analog hierzu soll der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen für die evangelischen Christen der beiden Partnerkirchen in Sachsen-Anhalt sprechen. Die Synode votierte zudem für eine Festschreibung des Einsparungsziels von 25 Prozent beim Zusammenschluß von kirchlichen Ämtern und Arbeitszweigen. Damit soll sichergestellt werden, daß die mit der Föderation erhofften Einsparungen tatsächlich erreicht werden.
Der Föderationsvertrag soll Ende März 2004 den Landessynoden der beiden Nachbarkirchen zur endgültigen Entscheidung vorgelegt werden. Bis Anfang Februar besteht für die Kirchenkreise Gelegenheit, sich zu dem Vertragswerk zu äußern.
Die Landessynode hat während der viertägigen Tagung zudem einstimmig neue „Leitlinien kirchlichen Lebens“ in Kraft gesetzt. Die Leitlinien sollen bei Entscheidungen über die Gestaltung von kirchlichen Amtshandlungen vor Ort helfen. Sie lösen die „Lebensordnung“ aus dem Jahre 1955 und damit die als starr und überholt geltenden Vorgaben ab. „Mit den Leitlinien können wir besser auf die Erwartungen von Menschen eingehen, die nicht Mitglied unserer Kirche sind, aber den Kontakt suchen“, so Oberkirchenrat Hans Mikosch. So könnten beispielsweise nun auch Kinder getauft werden, deren Eltern nicht der Kirche angehören, wenn Paten gefunden werden.
Bestätigt hat die Synode auch einen Stellenplan bis einschließlich 2007. Danach sollen zwischen 2005 und 2007 rund 35 der derzeit 639 Stellen abgebaut werden, darunter 22 Pfarrstellen. Für die Zeit zwischen 2008 und 2012 hat die Synode zur Orientierung vorgegeben, den Personalbestand um weitere 60 Stellen zu reduzieren.
Hinweise für die Redaktionen: Die Tagungsunterlagen, Pressemeldungen sowie einen Ablaufplan der Synode finden Sie im .
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