PM 5 | 24.01.2012
Herderkirche Weimar schließt vorübergehend

„Kirche im Umbau“ – Andachten, Ausstellung und Musik auf der Baustelle

Die Weimarer Stadtkirche St. Peter und Paul (Herderkirche), die zum UNESCO-Welterbe gehört, wird aufgrund umfassender Baumaßnahmen ab Mitte März bis Ende des Jahres vorübergehend geschlossen. Der Innenraum der Herderkirche wird bis Ende 2012 restauriert. Während der Bauphase werden unter dem Titel „Kirche im Umbau“ verschiedene geistliche und kulturelle Veranstaltungen angeboten. Die Jakobskirche übernimmt in dieser Zeit die Aufgaben der Stadtkirche.

Erstes Bauprojekt ist der Einbau eines neuen Fußbodens und die Klimatisierung von Chor und Kirchenschiff. Zudem soll der Cranach-Altar eingehaust werden, um ihn gegen Verschmutzungen zu schützen. Nach dem Rückbau der Einhausung soll der Altar konservatorisch-restauratorisch bearbeitet werden. Weiterhin werden die Chorfenster modernisiert und es erfolgen Sicherungsmaßnahmen an der Orgel.

Diese Umbaumaßnahmen können mit dem Programm „Kirche im Umbau“ hautnah mitverfolgt werden. Täglich 17 Uhr finden Führungen auf der Baustelle in Zusammenarbeit mit der Weimar GmbH statt. Eine Ausstellung auf der Empore bietet zudem Informationen zu den Baumaßnahmen und zur Geschichte der Kirche. Nach der Liturgie der Nagelkreuzgemeinschaft von Conventry werden Andachten angeboten. Ab 25. Oktober 2012 gibt es eine Veranstaltungsreihe zur Lutherdekade. Cranach-Altar und Luthertriptychon werden auch weiterhin zu sehen sein.

Zum diesjährigen Jahresthema in der Lutherdekade "Musik und Reformation" findet auf der Baustelle der Herderkirche eine Konzertreihe mit barocker Kammermusik statt. Unter dem Titel "Musik im Umbau" wird in sechs Konzerten nachreformatorische Musik beleuchtet. Das "Ensemble Hofmusik Weimar" spielt beispielsweise evangelische Marienmusik, einen konfessionellen Geigenwettstreit, liturgische Musik am Weimarer Hof oder barocke Programmmusik. Johannes Kleinjung, Kantor an der Herderkirche, gründete 2011 das Hofmusik-Ensemble.

"Die Herderkirche ist sonst immer geöffnet und wird jährlich von über 200.000 Gästen besucht. Das war für uns Anlass, die Herderkirche nicht einfach zu schließen, sondern alle Interessierten mit dem Programm „Kirche im Umbau“ zu beteiligen,“ so Henrich (rpt. Henrich) Herbst, Superintendent des Kirchenkreises Weimar und Pfarrer an der Herderkirche.

Hintergrund UNESCO-Welterbeprogramm Herderkirche und Herderkirchzentrum:
Die Restaurierung der Herderkirche 2012 ist erstes Teilprojekt des UNESCO-Welterbeprogramms. Es umfasst noch weitere Baumaßnahmen. So wird der Herderplatz 6-8 bis 2013 zu einem Herderkirchzentrum mit Saalbau, Besucherzentrum und Kirchenladen, Gruppenräumen und Büro, umgestaltet werden. Bund, der Freistaat Thüringen, die Stadt Weimar und die Evangelische Kirche tragen gemeinsam die Gesamtkosten von etwa vier Millionen Euro.

Kurz-Info Herder-Card:
Unter der Überschrift „Werde jetzt Herders Freund.Freundin“ sucht die Evangelisch-Lutherische Kirchgemeinde Weimar mindestens 1.000 Unterstützer für die Sanierung der Herderkirche. Gemeinsam mit der weimar GmbH wurde eine Herder-Card aufgelegt, deren Kauf mit einer Spende in Höhe von 50 Euro verbunden ist. Käufer der Herder-Card können während des gesamten Jahres 2012 einmal wöchentlich kostenfrei an den Baustellenführungen teilnehmen. Mit ihrem Beitrag unterstützen sie den Einbau des neuen Fußbodens. Die Herder-Card gibt es unter anderem im Kirchenladen am Herderplatz Weimar sowie unter shop.weimar-gmbh.com/weimar-card-Herder-Card/. Zu den prominenten Freunden und Freundinnen Herders gehören unter anderen Ilse Junkermann, Landesbischöfin der EKM, Katrin Göring-Eckardt, Präses der Synode der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Bundestagsvizepräsidentin, und Christine Lieberknecht, Ministerpräsidentin des Freistaates Thüringen.

Kurz-Info Herderkirche:
Die im Volksmund als „Herderkirche“ bezeichnete evangelische Stadtkirche St. Peter und Paul ist eine der bedeutendsten Kirchen Thüringens. Luther predigte mehrmals in der Kirche. 1525 wurde hier die Reformation eingeführt. Ihren Beinamen „Herderkirche“ trägt die Kirche nach dem berühmten Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder, der hier von 1776 bis zu seinem Tod im Jahre 1803 als Generalsuperintendent gewirkt hatte. In der Stadtkirche befindet sich seine letzte Ruhestätte. Hier wurde 1807 auch die Herzogin Anna Amalia bestattet. Besonders bemerkenswert ist der Cranach-Altar.

RÜCKFRAGEN

Büro Kirchgemeinde (8-12 Uhr), 03643-851518 oder Henrich Herbst, 0171-7866437

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