PM 4 | 23.01.2012
Tagung in Weimar befasst sich mit Arbeit und Selbstverständnis an Gedenkstätten des DDR-Unrechts

„Die SED-Diktatur in der politischen Bildung. Arbeit und Selbstverständnis an historischen Orten“ – so lautet der Titel einer Tagung am kommenden Wochenende (27.-29.1.) in der Europäischen Jugendbildungs- und Jugendbegegnungsstätte Weimar (EJBW). Die Tagung wird gemeinsam von der Evangelischen Akademie Thüringen, der Stiftung Ettersberg, der Point Alpha Stiftung und der EJBW veranstaltet.

Das dreitägige Seminar gibt Impulse für die Arbeit rund um das pädagogische Spannungsfeld zwischen Wissensvermittlung und Gedenken an historischen Orten. „Das Wissen, das an historischen Orten vermittelt wird, verunsichert nicht nur die Millionen Menschen, die in Deutschland jährlich Gedenkstätten des DDR-Unrechts besuchen, sondern immer wieder auch die, die dort arbeiten.“, sagt Johannes Beleites, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Thüringen. „Verunsichernde Orte“ verlangen nach einer besonderen pädagogischen Arbeit. In Führungen, Workshops und Seminaren vermitteln Gedenkstättenmitarbeiter vor dem Hintergrund des spezifischen historischen Ortes und ihrer eigenen Geschichte Wissen um die Zeit der deutschen Teilung. Die Besonderheiten dieser historisch-politischen Bildungsarbeit stehen während der Tagung im Mittelpunkt. Dabei soll auch die Rolle des eigenen Geschichtsbildes bei der Vermittlung von Geschichtswissen reflektiert werden.
Am Freitag (27. Januar) findet 19.30 Uhr im Rahmen der Tagung ein öffentliches Konzert und Gespräch mit dem Berliner Liedermacher Stephan Krawczyk statt.

„Das ursprünglich für die Gedenkstättenpädagogik zur NS-Diktatur entwickelte Angebot soll hier erstmals speziell im Zusammenhang mit historischen Orten und Gedenkstätten der SED-Diktatur angewandt werden“, so Beleites. Das Seminar geht auf eine Initiative des „Thüringer Geschichtsverbundes – Arbeitsgemeinschaft zur Aufarbeitung der SED-Diktatur“ zurück. Ziel es ist, die Entwicklung der politischen Bildungsarbeit in Gedenkstätten, Aufarbeitungsinitiativen und Verbänden zu unterstützen und gleichzeitig eine stärkere Vernetzung der Einrichtungen auch über Thüringen hinaus zu initiieren. Die Tagung wird gefördert durch die Bundesstiftung zur Aufarbeitung der SED-Diktatur.

Weitere Informationen zur Tagung unter:
www.ev-akademie-thueringen.de
www.geschichtsverbund-thueringen.de

RÜCKFRAGEN

Johannes Beleites, 0163-6316816; Dr. Frank König, EJBW, 03643-827104

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