PM 110 | 23.08.2013
Herderzentrum Weimar wird eingeweiht

„Modernität und Geschichte werden auf gelungene Weise verbunden“

Am kommenden Sonntag (25. August) eröffnet die Evangelisch-Lutherische Kirchengemeinde das Herderzentrum in Weimar nach zwei Jahren Bauzeit. Beginn ist mit einem Gottesdienst in der Herderkirche (10 Uhr). Anschließend erfolgt die Schlüsselübergabe, danach wird zu einem Einweihungsfest mit Festprogramm auf dem Herderplatz eingeladen. Das Herderzentrum soll Herderkirche und Herderhaus als zentralen Veranstaltungs- und Begegnungs-Ort sowie als Weltkulturerbe-Stätte präsentieren. Die Investitionskosten für das Herderzentrum betrugen etwa drei Millionen Euro.

Dazu Henrich (rpt. Henrich) Herbst, Superintendent des Kirchenkreises Weimar und Pfarrer an der Herderkirche: „Das Herderzentrum verbindet Modernität und Geschichte auf sehr gelungene Weise. Es wird ein Ort sein, an dem die Menschen mit der alten Botschaft der Bibel und der Geschichte des Glaubens neu in Verbindung treten können. Außerdem soll es in der Mitte der Stadt für uns Weimarer und für unsere zahlreichen Gäste auch ein Ort der Begegnung, des Austauschs, der Musik und der Gemeinschaft sein.“

Das Herderzentrum wird von Henrich Herbst eingeweiht; der Oberbürgermeister der Stadt Weimar, Stefan Wolf, hält ein Grußwort. Die Schlüsselübergabe erfolgt durch Felix Flechtner vom federführenden Architekturbüro gildehaus.reich architekten.

Beim Ausbau des Herderzentrums wurden neben der Herderkirche und dem Herderhaus die Altbauten Herderplatz 6 und 7 saniert und durch zwei moderne Erweiterungsbauten ergänzt, die den Bestand wie eine Klammer umschließen. Das Herderzentrum bietet eine Vielzahl an Nutzungs-Möglichkeiten. So entstanden ein Saal für etwa 100 Personen, ein kleiner Saal, ein Besprechungszimmer, ein Kinderbereich, ein Raum für die Studentengemeinde (ESG) sowie Räume für Technik und Organisation der Herderkirche. Die Kirchengemeinde kann über ein Büro mit Musikzimmer für das Kantorat und ein Amtszimmer für die Pastorin verfügen. Außerdem sind zwei Wohnungen entstanden.

Ein Kirchenladen soll als Besucherzentrum dienen. Hier werden die Angebote der offenen Herderkirche vermittelt. Dazu gehören der Ticketverkauf für Konzerte, Kirchen-, Altar-, Glocken- und Orgelführungen, Andachten für Gruppen sowie kirchenpädagogische Angebote für Kinder.

Nun gehen die Sanierungsarbeiten in der Herderkirche weiter. So soll bis 2014 der Chorraum mit dem Cranachaltar saniert werden, damit der Altar in einer Ausstellung zum Cranach-Jahr 2015 in Zusammenarbeit mit der Klassikstiftung und dem Land Thüringen in neuem Glanz präsentiert werden kann.

Die bisherigen Investitionskosten für das Gesamtprojekt betragen etwa 4,4 Millionen Euro, wovon 3 Millionen auf das Herderzentrum und 1,4 Millionen auf die Herderkirche entfallen. Bund und Stadt beteiligten sich an der Finanzierung mit etwa 3 Millionen Euro. Die weiteren 1,4 Millionen Euro wurden von der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), dem Kirchenkreis Weimar und der Kirchengemeinde Weimar getragen.

Kurz-Info Herderkirche:
Die im Volksmund als „Herderkirche“ bezeichnete evangelische Stadtkirche St. Peter und Paul ist eine der bedeutendsten Kirchen Thüringens. Luther predigte mehrmals in der Kirche, 1525 wurde hier die Reformation eingeführt. Ihren Beinamen „Herderkirche“ trägt die Kirche nach dem berühmten Theologen und Philosophen Johann Gottfried Herder, der hier von 1776 bis zu seinem Tod im Jahre 1803 als Generalsuperintendent gewirkt hatte. In der Stadtkirche befindet sich seine letzte Ruhestätte, ebenso wie die von Herzogin Anna Amalia. Außerdem haben hier unter anderem Bach, Liszt und Mendelssohn musiziert. Besonders bemerkenswert ist der Cranach-Altar. Die Herderkirche wird als Gotteshaus der Evangelisch-Lutherischen Kirchengemeinde sowie für Konzerte und Veranstaltungen genutzt und gilt auch als wichtiger Ort innerhalb der Lutherdekade. Jährlich werden bis zu 200.000 Besucher gezählt. 1999 wurden die Herderkirche und das Herderhaus als Bestandteile des Ensembles „Weimarer Klassik“ in die UNESCO-Welterbe-Liste aufgenommen.

RÜCKFRAGEN

Superintendentur Weimar, 03643-804473; Henrich Herbst, 0171-7866437

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