PM 14 | 07.02.2012
Ilse Junkermann diskutiert mit Marianne Birthler über Versöhnung

Evangelische Akademie lädt nach Erfurt ein

Am kommenden Montag (13. Februar) diskutieren Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), und Marianne Birthler, bis 2011 Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR, über das Thema „Aufarbeitung, Gerechtigkeit, Versöhnung“. Die Podiumsdiskussion, zu der die Evangelische Akademie Thüringen einlädt, beginnt um 19 Uhr im Augustinerkloster zu Erfurt. Der Eintritt ist frei, um Anmeldung wird gebeten (www.ev-akademie-thueringen.de).

Wie gehen wir angemessen mit jenen um, die am DDR-Unrecht beteiligt waren? Diese Frage hat auch über zwanzig Jahre nach der deutschen Vereinigung nichts an Aktualität verloren. Was ist an Aufarbeitung des SED-Unrechts heute noch nötig und möglich? Kann überhaupt Gerechtigkeit geschaffen werden? Brauchen wir um des Zusammenlebens in unserer Gesellschaft willen Versöhnung zwischen ehemaligen Tätern, Mittätern und Opfern? Und wenn ja, wie können wir diesen Prozess gestalten?

Dazu Landesbischöfin Ilse Junkermann: „Es gibt nach wie vor eine Wand des Schweigens zwischen Opfern und Tätern. Versöhnung bleibt eine wichtige Aufgabe“. Die Landesbischöfin fordert Christinnen und Christen auf, das Gespräch zu suchen und Versöhnung anzuregen. „Wo Menschen nach einem Sinn mitten im Widersprüchlichen suchen, nach einem Ausweg aus dem, was nicht zueinander passt, sollten wir das Gespräch anregen. Auch wenn viele in unserer Kirche während der DDR-Zeit gelitten haben und sich berechtigt als Opfer verstehen, sollten wir Menschen, die dem Regime nahe standen, nicht in Schubladen sperren. Mit Menschen in Schubladen lässt sich nicht reden und nicht Gesellschaft bauen.“

„Nach meinem christlichen Verständnis steht vor der Versöhnung die Wahrhaftigkeit. Zunächst müssen die Karten auf den Tisch, damit man weiß, was geschehen ist“, sagte Marianne Birthler kurz vor dem Ende ihrer Amtszeit 2011 in einem Interview.

Die Landesbischöfin und die ehemalige Bundesbeauftragte beginnen den Abend mit Impulsvorträgen. Das anschließende Podiums- und Plenumsgespräch moderiert Akademiedirektor Prof. Michael Haspel. Danach können die Gespräche bei einem Getränkeempfang fortgesetzt werden.

Weitere Informationen im Internet: www.ev-akademie-thueringen.de

RÜCKFRAGEN

Prof. Michael Haspel, 0151-12729765

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