PM 138 | 02.12.2009
In Erfurt wird an erste Stasi-Besetzung vor 20 Jahren erinnert

„Verbrennen oder Erkennen - 20 Jahre Akteneinsicht“

Am Morgen des 4. Dezembers 1989 besetzten couragierte Bürger in Erfurt die damalige Bezirksverwaltung des Ministeriums für Staatssicherheit. An die DDR-weit erste friedliche Besetzung dieser Art wird am kommenden Wochenende in der Thüringer Landeshauptstadt erinnert. Zu den Veranstaltungen gehört das Gedenken vor Ort ebenso wie ein Festakt im Landtag, ein internationales wissenschaftliches Symposium und ein Gottesdienst. Veranstalter ist der: Arbeitskreis „20 Jahre Friedliche Revolution“. Dazu gehören die Evangelische Stadtakademie „Meister Eckhart“, der Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland, die Gesellschaft für Zeitgeschichte e. V., die Thüringer Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen und die Thüringer Außenstellen der Bundesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen.

Den Auftakt bildet das jährliche Gedenken vor dem ehemaligen Stasi-Gebäude in der Erfurter Andreasstraße am kommenden Freitag, 4. Dezember, 18 Uhr. Im Anschluss daran findet um 19.30 Uhr im Foyer des Thüringer Landtags ein Festakt statt. Neben dem Festvortrag von Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, wird Zeitzeugin Barbara Sengewald an die „Stasi-Besetzung in Erfurt“ erinnern. Die Thüringer Landesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, Hildigund Neubert, moderiert den Abend.

Das wissenschaftliche Symposium am Samstag, 5. Dezember, von 9 bis 22 Uhr im Großen Ausschusssaal des Landtags steht unter der Überschrift „Aufarbeitung als Zukunftsgewinn – Keine Einsicht ohne Akten“. Es befasst sich mit Geheimpolizei-Akten als Instrumente der Aufarbeitung in den postkommunistischen Gesellschaften Ostmitteleuropas. Namhafte internationale Experten stellen neue Forschungsergebnisse aus Deutschland, Estland, Lettland, Polen, Rumänien und Ungarn vor.

Den Abschluss bildet am Sonntag, 6. Dezember, ein Akademischer Gottesdienst. Er beginnt 11.15 Uhr in der Michaeliskirche / Universitätskirche und steht unter dem Motto „…und die Wahrheit wird euch frei machen“. Kanzelkommentare werden die Bürgerrechtler und Pfarrer Renate Ellmenreich (Mainz) und Dr. Ehrhart Neubert halten.

RÜCKFRAGEN

Aribert Rothe, Ev. Stadtakademie „Meister Eckhart“, 0361-5661701

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