PM 76 | 21.06.2006
Initiativen fuer Gedaechtniskapelle zum Uranbergbau

Ronneburger Initiativen wollen mit Gedächtniskapelle an Folgen des Uranbergbaus erinnern
„Region braucht zentralen Gedenkort“

Mit einer Gedächtniskapelle wollen Initiativen in der Region um Ronneburg an die Folgen des Uranbergbaus erinnern. Der Verein Gedächtniskapelle Ronneburg e.V., der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg und das „Kirchenprojekt BUGA 2007“ sprechen sich für das Vorhaben aus. „;Mit der Kapelle soll die Erinnerung an die zerstörten Orte wach gehalten und dargestellt werden, wie der Bergbau die Region geprägt hat, im Guten wie im Schlechten“, erläutert Frank Lange vom Umweltkreis der evangelischen Kirche. „Die Region braucht einen zentralen Gedenkort.“ Deshalb soll die Kapelle am Rande des ehemaligen Ortes Schmirchau und des späteren Tagebaues Lichtenberg entstehen. Sie befände sich damit unmittelbar am Radfernweg Mitte Deutschland, der von Görlitz nach Aachen führt. Am kommenden Samstag (24.6.) wollen die Initiativen das Projekt beim „Tag der offenen Baustelle“ der Bundesgartenschau Gera und Ronneburg 2007 auf dem Gelände des ehemaligen Rittergutes präsentieren.

Die Kapelle soll für Andachten wie auch für Veranstaltungen, Ausstellungen und Begegnungen nutzbar sein. Nach einem Entwurf der Geraer Architektin Maria Hoffmann soll auf einem Betonfundament ein spiralförmiges Holzgerüst aufgebaut werden. Die Innengestaltung soll die Erinnerung an alle zerstörten Ortschaften aufnehmen. Offen ist bisher die Finanzierung des Projektes, für das die Initiativen um Spenden bitten. Mit dem Bau der Kapelle soll noch vor Eröffnung der BUGA 2007 begonnen werden.

In der Ronneburger Region wurde durch die Sowjetisch-Deutsche Aktiengesellschaft Wismut zwischen 1951 und 1990 in sechs Bergwerken und mehreren Tagebauen Uranerz abgebaut. Damit war die DDR über vier Jahrzehnte hinweg der drittgrößte Uranproduzent der Welt. Insbesondere wegen der für die Tagebaue beanspruchten Flächen wurden Bewohner zwangsumgesiedelt und Ortschaften geschleift. So sind die Orte Sorge-Settendorf, Schmirchau, Katzendorf, Gessen, Culmitzsch, Lichtenberg und Gauern dem Bergbau ganz oder teilweise zum Opfer gefallen. In Schmirchau und Culmitzsch wurden auch die evangelischen Kirchen zerstört.

Der Kirchliche Umweltkreis Ronneburg besteht unter dem Dach der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen seit 1988.

Bei Rückfragen: Frank Lange, 0173-5775674


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