PM 18 | 16.02.2011
Landesbischöfin diskutiert mit Marianne Birthler über DDR-Unrecht

„Aufarbeitung, Gerechtigkeit, Versöhnung“
Gespräch mit Landesbischöfin Ilse Junkermann und Marianne Birthler zur Diskussion über DDR-Unrecht

Bitte beachten: Presse-Information vom 22.02.2011
Gespräch mit Ilse Junkermann und Marianne Birthler am 23. Februar entfällt

Wegen einer akuten Erkrankung Marianne Birthlers muss die für morgen (Mittwoch, 23. Februar, 19 Uhr) im Evangelischen Ratsgymnasium Erfurt angekündigte Podiumsdiskussion mit Landesbischöfin Ilse Junkermann und Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Stasi-Unterlagen, leider entfallen. Die Evangelische Akademie Thüringen teilt mit, es sei geplant, das Podiumsgespräch zum Thema "Aufarbeitung, Gerechtigkeit, Versöhnung" zu einem anderen Termin nachzuholen. Informationen darüber folgen zu gegebenem Zeitpunkt.

 


Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), hat mit ihren Äußerungen zum Umgang mit der DDR-Vergangenheit zum Teil heftige Debatten ausgelöst. Bei einem Gesprächsabend am kommenden Mittwoch (23.2., 19 Uhr) in Erfurt in der Aula des Evangelischen Ratsgymnasiums (Meister-Eckehart-Straße 6) diskutiert sie mit Marianne Birthler, Bundesbeauftragte für die Unterlagen der Staatssicherheit der ehemaligen DDR, über „Aufarbeitung, Gerechtigkeit, Versöhnung“. Veranstalter ist die Evangelische Akademie Thüringen.

Über 20 Jahre nach der Vereinigung Deutschlands hat die Frage, wie mit jenen umgegangen werden soll, die am DDR-Unrecht beteiligt waren, nichts an Aktualität verloren. Was ist heute noch an Aufarbeitung nötig? Wie kann Gerechtigkeit geschaffen werden? Wie ist Versöhnung möglich? Brauchen wir überhaupt Versöhnung zwischen ehemaligen Tätern und Opfern? Und wenn ja, wie sehen die Schritte dazu aus.

„Es gibt nach wie vor eine Wand des Schweigens zwischen Opfern und Tätern. Versöhnung ist eine Aufgabe, die noch mehr vor als hinter uns liegt“, so die Landesbischöfin in Presseartikeln zum Thema. Sie fordert Christinnen und Christen auf, das Gespräch zu suchen und Versöhnung anzuregen: „Wo Menschen nach einem Sinn mitten im Widersprüchlichen suchen, nach einem Ausweg aus dem, was nicht zueinander passt, sollten wir das Gespräch anregen. Auch wenn viele in unserer Kirche während und unter der DDR-Zeit gelitten haben und sich berechtigt als Opfer verstehen, sollten wir Menschen, die dem Regime nahe standen, nicht in Schubladen sperren. Mit Menschen in Schubladen lässt sich nicht reden und nicht Gesellschaft bauen“.

Marianne Birthler beklagt hingegen, dass bei den Stasi-Tätern häufig nach wie vor das Unrechtsbewusstsein fehle und wenig von einem Wunsch nach Versöhnung zu bemerken sei. „Nach christlichem Verständnis gehen der Vergebung das Schuldbekenntnis und die Buße voraus“, sagte Birthler kürzlich in einem Interview. Die Täter müssten von sich aus dazu beitragen, dass die Wahrheit an die Öffentlichkeit kommt. „Die Karten müssen auf den Tisch“, so die Bundesbeauftragte - erst dann könne man über Vergebung sprechen.

Die Landesbischöfin und die Bundesbeauftragte beginnen den Abend mit Impulsvorträgen. Die darauf folgende Podiums- und Plenumsdiskussion wird moderiert von Akademiedirektor Prof. Michael Haspel. Danach besteht die Möglichkeit zur Fortsetzung der Gespräche bei einem Getränkeempfang. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen: www.ev-akademie-thueringen.de

RÜCKFRAGEN

Bei Rückfragen: Michael Haspel, 0151-12729765

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