PM 14 | 07.06.2005
Landeskirche verstaerkt Aktivitaeten gegen Gewalt
Thüringer Landeskirche verstärkt Aktivitäten gegen Gewalt
Fastengespräch am 3.3. bringt Politik und Kirche ins Gespräch über „Kirche und Gewalt“
Die Evangelisch-Lutherische Kirche in Thüringen verstärkt ihre Aktivitäten zur Überwindung von Gewalt. Sie hat für die kommenden fünf Jahre jährliche Schwerpunkte für die Arbeit gegen Gewalt festgelegt. Im Jahr 2004 wird das Thema „Gewalt und Kirche“ bearbeitet. Die diesjährigen Aktivitäten starten mit einem „Fastengespräch“ am kommenden Mittwoch (3.3.), zu dem die Abgeordneten des Thüringer Landtages und die Mitglieder der Landesregierung sowie die Mitglieder der Landessynode und der Kirchenleitung eingeladen sind. Mit dem Fastengespräch wird eine neue Tradition begründet. Jährlich sollen die Aktionen zu dem jeweiligen Schwerpunktthema mit einer Begegnung von Vertretern aus Politik und Kirche in der Fastenzeit eröffnet werden. Hintergrund für das Engagement der Landeskirche ist die vom Ökumenischen Rat der Kirchen ausgerufene „Dekade zur Überwindung von Gewalt 2001-2010: Kirchen für Frieden und Versöhnung“.
„Religionen lieferten und liefern immer wieder Motive und Begründungen für Krieg und Terror. Wir müssen bei uns selbst anfangen, bevor wir die Mechanismen der Gewalt in der Gesellschaft ansprechen und zu überwinden versuchen. Deshalb ist ‚Gewalt und Kirche’ das erste der Jahresthemen“, erläutert Oberkirchenrätin Marita Krüger, Mitinitiatorin des Runden Tisches „Gewalt überwinden“ der Thüringer Landeskirche.
Im Zusammenhang mit dem Schwerpunktthema für 2004 plant die Landeskirche eine kirchliche Konfliktordnung, den „Kirchenknigge“. Mit dem Informationsheft für haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter soll der Frage nachgegangen werden, wie eine Kultur des fairen Streites in der Kirche entwickelt werden kann. Auf dem Programm stehen zudem mehrere Studientage, so ein vom Thüringer Pfarrverein veranstalteter Pfarrertag zum Thema „Mobbing“.
In den kommenden Jahren wird die Thüringer Landeskirche unter anderem die Spannungsfelder „Gewalt und Schule“ und „Gewalt und Arbeitswelt“ reflektieren.
Hinweise für die Redaktionen: Das Fastengespräch findet statt am 3. März 2004, 19 Uhr, im Augustinerkloster Erfurt. Über „Religion und Gewalt – soziale Voraussetzungen einer Wahlverwandtschaft“ wird Prof. Dr. Monika Wohlrab-Sahr aus Leipzig referieren.
Das Fastengespräch ist (nur) medienöffentlich; Sie sind herzlich eingeladen.
Die Dekade gegen Gewalt im Internet: www.gewaltueberwinden.org
Bei Rückfragen: Detlef Harland, Runder Tisch gegen Gewalt, 0177-4780440