PM 60 | 24.04.2013
Meininger Zeitzeugengespräche zur Verfolgung von Sinti und Roma
BEI RÜCKFRAGEN
Thomas Ritschel, EEBT-Geschäftsführer, 0177-5241891Zeitzeugen erzählen von brutalen Experimenten und ermordeter Familie
Die Meininger Zeitzeugengespräche widmen sich vom 25. bis 27. April der Verfolgung von Sinti und Roma im Nationalsozialismus. Zum Programm gehören neben den Gesprächsrunden mit Zeitzeugen ein Chor-Workshop „Lieder der Roma“, die Ausstellung „Zwischen Hass und Kitsch - 'Zigeunerdarstellungen' in der europäischen Kunstgeschichte“ und eine Fahrt von Jugendlichen zu den Gedenkstätten nach Ravensbrück und Sachsenhausen. Die Meininger Zeitzeugengespräche werden veranstaltet vom Eine-Welt-Verein Meiningen, der Evangelischen Erwachsenenbildung Thüringen (EEBT) und dem Bündnis für Demokratie und Toleranz in Kooperation mit der Christophine Kunstschule an der Volkshochschule (vhs) Meiningen und der Friedrich-Ebert-Stiftung. Anmeldungen für den Chor-Workshop: Christophine Kunstschule Meiningen, Tel. 03693-501815 oder Beatrice.Scherzer@vhs-th.de.
Die Zeitzeugengespräche beginnen morgen (25. April) mit Gesprächen von Zeitzeugen in Meininger Schulen. Am Freitag (26. April) findet der Chor-Workshop „Lieder der Roma“ von 9 bis 17 Uhr in der Volkshochschule „Eduard Weitzsch“ in Meiningen statt. Den Workshop leitet Sonja Kreiner (Jahrgang 1976), die von der bekannten Roma-Musikerin Ida Kelarova ausgebildet wurde. Die Teilnahme ist kostenfrei.
Am Sonnabend (27. April) werden die Zeitzeugengespräche um 15 Uhr offiziell durch den Bürgermeister der Stadt Meiningen, Fabian Giesder, in der Aula der Volkshochschule eröffnet. Gesprächspartner sind Hugo Höllenreiner, der mit zehn Jahren in das Zigeunerlager-Auschwitz deportiert wurde, wo Josef Mengele ihn und seinen Bruder mit brutalen medizinischen Experimenten quälte und Brigitte Pollex, die als Kind miterleben musste, wie fast ihre ganze Familie in Konzentrationslager verschleppt und ermordet wurden. Die Moderation übernimmt die Historikerin Iris Helbing.
Zum Begleitprogramm der Zeitzeugengespräche gehört die Ausstellung „Zwischen Hass und Kitsch - 'Zigeunerdarstellungen' in der europäischen Kunstgeschichte“ in der Volkshochschule Meiningen. Vom 28. bis 30. April fahren Jugendliche aus dem Landkreis Schmalkalden-Meiningen mit den Zeitzeugen in die Gedenkstätten nach Ravensbrück und Sachsenhausen.
Das Projekt wird unter anderem gefördert durch die Stiftung „Erinnerung-Verantwortung-Zukunft“, die Friedrich-Ebert-Stiftung, den Bund Evangelischer Jugend in Mitteldeutschland und die Stadt Meiningen.
Weitere Informationen im Internet: www.meiningengegenrechts.de