Pressestelle Thüringen

Podiumsdiskussion zu ökologischer Politik in Zeiten der Finanzkrise

Taugt Wachstum als Rezept gegen die Krisen, die es mit verursacht hat? Diese Frage steht im Mittelpunkt einer Podiumsdiskussion unter dem Motto „Anders leben – mit neuer Energie?“ am kommenden Mittwoch (23. Mai, 19 Uhr) im Augustinerkloster Erfurt. Gero Lücking, Vorstandsmitglied des größten deutschen Ökostromanbieters Lichtblick, der Thüringer Wirtschaftsminister Matthias Machnig und Prof. Brigit Mahnkopf aus Berlin werden über die Herausforderungen ökologischer Politik in Zeiten der Finanzkrise diskutieren. Die Veranstaltung moderiert Malte Kreutzfeldt, Redakteur bei der taz in Berlin. Veranstalter sind der BUND, die Landeszentrale für politische Bildung und die Evangelische Akademie Thüringen (EAT). Um Anmeldungen wird gebeten: EAT, Tel. 036202-984-11.

„Wir erleben derzeit, dass Wachstum als Ausweg aus der Euro-Krise propagiert wird. Aber was heißt es für die Energiewende und den Klimawandel, wenn dadurch der Energie- und Ressourcenverbrauch weiter steigt?“, fragt Holger Lemme, Studienleiter an der Evangelischen Akademie Thüringen. „Gelingt es mit den grünen Technologien, auf die Thüringen setzt, einen Pfad nachhaltigen Wirtschaftens zu beschreiten?“

Ohne Wirtschaftswachstum werden Griechenland, Deutschland und Europa die Krise nicht überwinden, zitiert der Studienleiter gängige Argumente aus der aktuellen Diskussion. Nur so könnten Schulden zurückgezahlt und Zukunftsbranchen erschlossen werden. „Gleichzeitig darf allerdings der notwendige Umbau der wirtschaftlichen Strukturen nicht aus dem Blick geraten: Langfristig muss unsere Gesellschaft mit weniger Ressourcen und Energie auskommen. Ob dafür effizientere Nutzung allein ausreicht, ist längst nicht sicher - Energie- und Ressourcenknappheit können die Wirtschaft schmerzhaft begrenzen. Schon nehmen Spekulationen mit Nahrungsmitteln und Rohstoffen zu. Welche Auswirkungen werden die eingeschlagenen Pfade auf die Gesellschaft haben?“, so Lemme.