PM 153 | 03.11.2010
Ökumenische Friedensdekade wird in Gera eröffnet

Ökumenische Friedensdekade vom 7. bis 17. November
Gottesdienste, Gebete, Diskussionen, Theater, Konzerte und Ausstellungen
Militäreinsatz in Afghanistan als wichtiges Thema

Unter dem Motto „Es ist Krieg – Entrüstet Euch!“ laden die Gemeinden der Evangelische Kirche in Mittel­deutschland (EKM) zur Ökumenischen Friedensdekade ein. Vom 7. bis 17. November haben sie Gottesdienste, Friedensgebete, Diskussionen, Vorträge, Konzerte, Theateraufführungen, Lesungen, Kinoabende und Ausstellungen organisiert. Der Eröffnungsgottesdienst der EKM zur Friedensdekade findet in der Geraer Trinitatiskirche statt (7. November, 10.30 Uhr). Die Predigt hält der renommierte Jenaer Theologe Prof. Klaus-Peter Hertzsch. Zeitzeugen aus Gera werden über den Anfang der unabhängigen Friedensbewegung in der DDR berichten.

Wolfgang Geffe, Beauftragter für Friedensarbeit der EKM, zum Jahresthema „Es ist Krieg – Ent­rüstet Euch!“: „Wer dieses Motto hört, denkt zuerst an die Beteiligung der Bundeswehr am Krieg in Afghanistan. Es ein Fortschritt, dass die Ereignisse in Afghanistan nun endlich auch als Krieg bezeichnet werden, was über Jahre hinweg versucht wurde, zu vermeiden. Christen sind aufgefor­dert, sich darüber zu entrüsten, dass die Militäreinsätze offensichtlich zu einer Selbstverständlich­keit geworden sind. Ziel ist es, die Vielfalt der zivilen Möglichkeiten der Konfliktbearbeitung stärker in den Vordergrund zu rücken und ihre praktische Umsetzung einzufordern, damit es tat­sächlich zu einem Vorrang des Zivilen kommt.“

Ausgewählte Veranstaltungen in Thüringen:

In vielen Gemeinden wird zu Friedensgebeten eingeladen. Regelmäßige Treffen finden unter ande­rem in Gotha, Erfurt, Weimar, Greiz, Hildburghausen, Sondershausen-Stockhausen, Langenwet­zendorf-Naitschau, Meiningen, Jena, Tiefenort, Saalfeld und Ingersleben statt.

Wie in jedem Jahr ist wieder eine Friedensfachkraft in Kirchengemeinden unterwegs. Bente Han­sen berichtet über ihre Tätigkeit in Indonesien am 8. November im Geraer Lutherhaus und am 11. November im Gemeindesaal in Apfelstädt. Beginn ist jeweils 19.30 Uhr.

Auch Vorträge und Diskussionsrunden gehören zum Programm. Am 15. November diskutieren Hans Mikosch (Regionalbischof der EKM), Oberstleutnant Kurt Dannenberg (Chief Engineer der Bundeswehr in Afghanistan) und Anne Schmidt-Rossiwal (Forum Ziviler Friedensdienst) ab 18 Uhr im Geraer Luthersaal über das Thema „Nach Afghanistan... – Optionen für eine zivile Zu­kunft“. Am 17. November (18 Uhr) geht es in der Erfurter Michaeliskirche im forum-uni-kirche um das Thema „Ist die Welt noch zu retten? Praktische Beispiele zum Frieden machen“. Hier diskutieren unter anderen Propst i.R. Heino Falcke und Wolfgang Geffe. Flüchtlinge erzählen ihre Geschichte am 16. November in Mühlhausen in der Kirche St. Nicolai (19 Uhr).

Ein Theaterstück zum Thema „Es ist Krieg, entrüstet euch!“ wurde von ehemaligen Gymnasiasten aus Hildburghausen geschrieben – zu sehen ist es am 6. November (17 Uhr) in der Apostelkirche in Hildburghausen. An der Jenaer Grete-Unrein-Gesamtschule gastiert am 14. November (19.30 Uhr) die Berliner Compagnie mit einem aufrüttelnden Theaterstück über den Krieg in Afghanistan und die Rolle Deutschlands im Kriegsland.

Ausstellungen laufen vom 7. bis 17. November unter dem Thema „Gewaltlos leben“ in der Tauf­kapelle der Stadtkirche Weimar sowie unter dem Thema „30 Jahre Ökumenische FriedensDekade – eine Vision bleibt lebendig“ im Jugendhaus „Schalom“ in Gera.

Konzerte sind ebenfalls im Programm. Am 7. November (16 Uhr) findet im Theater Hildburghau­sen ein Theresienstädter Konzert unter der Überschrift „Musik als Todesverweigerung“ mit Mit­wirkenden der Kammerbühne der Sächsischen Staatsoper Dresden statt. Lutz Geißler wird mit dem Bandprojekt „Grünes Licht“ Lieder von Hans Eckart Wenzel am 13. November (20 Uhr) im Geraer Jugendhaus „Schalom“ anstimmen. Am gleichen Tag wird im Erfurter Jugendzentrum Predigerkeller zum Benefizkonzert mit „Roots of Liberty Life, Surfsubotnik & The Grain of Sand” eingeladen – die Bands spielen für eine Gedenknadel, die an Erfurter jüdische Menschen erinnert, die in der Zeit des Nationalsozialismus ermordet wurden. In Erfurt finden außerdem am 11. No­vember ein Antikriegsliederabend und am 16. November ein „Literarisch-musikalischer Abend“ mit Jazz und Antikriegsgedichten statt.

Kinofilme zum Thema werden im Kino am Hirschlachufer in Erfurt, in der Winterkirche in der Gertrudiskirche sowie im Kino und der Johanneskirche in Saalfeld und im Haus der Kirche in Mühlhausen aufgeführt. In der Jakobskirche Weimar wird am 15. November um 19.30 Uhr zum Film „Will­kommen zuhause“ mit einem anschließenden Gespräch mit afghanischen Flüchtlingen eingeladen.

Die Friedensdekade im Internet: www.friedensdekade.de

Hintergrund: Die Idee zur Friedensdekade stammt aus den Niederlanden. In West- und Ost­deutschland wurde sie gleichzeitig im Jahre 1980 aufgenommen. Im Mittelpunkt stehen die Themen Gerechtigkeit, Frieden und Bewahrung der Schöpfung. Die Friedensdekade findet immer in der Zeit vom drittletzten Sonntag des Kirchenjahres bis zum Buß- und Bettag statt.

Hinweis an die Redaktionen:
Termine zur Friedensdekade aus ganz Thüringen: Termine.pdf (Dateigröße 84 KByte)

RÜCKFRAGEN

Wolfgang Geffe, 03641-638118 oder 0151-15210551

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