PM 176 | 04.12.2013
Saison für das Weihnachtsoratorium
BEI RÜCKFRAGEN
Susanne Sobko, 0162-2048755Moderne Kompositionen sind in Sonneberg zu hören
Besonderer Service für Eltern: In Altenburg werden Kinder betreut
Für viele Kirchgänger und Musikliebhaber ist Weihnachten ohne das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach undenkbar – in zahlreichen Orten in Mitteldeutschland können sie die bekannten Kantaten als Angebot evangelischer Kirchengemeinden hören. Das Oratorium gilt als die am häufigsten aufgeführte Weihnachtsmusik und ist in vielen Gemeinden der Höhepunkt des musikalischen Kirchenjahres. Monatelang wird zuvor dafür geprobt. Auch andere große kirchenmusikalische Werke werden in der Advents- und Weihnachtszeit aufgeführt, darunter moderne Kompositionen.
Das „Weihnachtsoratorium“ von Johann Sebastian Bach wird in Thüringen meist nur in Auszügen aufgeführt, beispielsweise in Altenburg, Arnstadt, Bad Salzungen, Eisenach, Gera, Gotha, Greiz, Hildburghausen, Jena, Neuhaus-Schierschnitz, Nordhausen, Rudolstadt, Suhl und Weimar. Eine Besonderheit gibt es in Altenburg: Hier können Kinder während des Konzertes betreut werden. Komplett zu hören ist das „Weihnachtsoratorium“ in Erfurt: In der Thomaskirche werden die Kantaten I bis III sowie IV bis VI am 14. und 15. Dezember von Solisten, der Augustiner-Kantorei, dem Prediger-Kinderchor und dem Andreas-Kammerorchester unter Leitung von Landeskirchenmusikdirektor Dietrich Ehrenwerth geboten. Das „Weihnachtsoratorium für Kinder“ in einer Fassung von Michael Gunsenbauer ist am 22. Dezember in der Sonneberger Stadtkirche geplant.
Am 14. Dezember wird in Kahla das Oratorium „Der Messias“ von Georg Friedrich Händel durch Solisten, die Johann-Walter-Kantorei Kahla mit Gästen und das Reußische Kammerorchester Gera unter Leitung von Kantorin Ina Köllner aufgeführt. Claudio Monteverdis „Marienvesper“ ist am 15. Dezember in der Meininger Stadtkirche mit dem Meininger Kammerchor, dem Ensemble Vespree und Musikern von Prattica di Musica Suhl unter Leitung von Kantor Sebastian Fuhrmann zu hören. Das „Magnificat“ von Antonio Vivaldi und das „Weihnachtsoratorium“ von Camille Saint-Saëns stehen am 8. Dezember in Mühlhausen auf dem Programm. Aufführende sind der Bachchor Mühlhausen, das Barockensemble Weimar und Solisten unter Leitung von Kreiskantor Oliver Stechbart. Ebenfalls am 8. Dezember wird in der Ohrdrufer Trinitatiskirche die Kantate „Auf Christi Geburt“ von Ludwig Meinardus mit Chor und Gospelchor der Kantorei Ohrdruf, Solisten und KMD Matthias Dreyssig (Orgel) geboten.
Die Weihnachtskantate „Missa Dei Filii“ von Jan Dismas Zelenka erklingt am 19. und 26. Dezember in Nordhausen in der St. Blasii Kirche. Für den 7. Dezember werden in Hermsdorf/Thür. Werke von Georg Philipp Telemann, Arnold M. Brunckhorst und Johann Sebastian Bach einstudiert. Aufführende sind Solisten, das Reussische Kammerorchester Gera und der Ökumenische Chor Hermsdorf unter Leitung von Every Zabel. Das Ensemble „Mitteldeutsche Kammerkantate” spielt und singt am 22. Dezember in Gera eine Kantate von Johann Sebastian Bach sowie weitere Kleinwerke mitteldeutscher Komponisten.
Auch zeitgenössische Werke sind zu hören. So wird am 15. Dezember in der Jenaer Schillerkirche „Die Weihnachtsgeschichte“ von Hugo Distler durch den Madrigalkreis der Jenaer Philharmonie aufgeführt. Als „Oratorium mit kammermusikalischem Charakter“ hat der deutsche Komponist und Kirchenmusiker (1908–1942) sein a-cappella-Chorwerk bezeichnet. In Sonneberg ist es nun schon Tradition, im Weihnachtskonzert Tradition und Moderne zu verbinden: Am 7. Dezember stehen Adventmotetten für Chor a capella von Joseph Gabriel Rheinberger, Sätze aus der Tafelmusik von Georg Philipp Telemann und das vor einigen Jahren in Sonneberg uraufgeführte „Oratorium de Adventu Jesu Christi“ von Carl Theodor Hütterott auf dem Programm. Aufführende sind Kammerchor und Kammerorchester Sonneberg sowie Gesangs- und Instrumentalsolisten unter Leitung von Martin Hütterott.
Hintergrund „Weihnachtsoratorium“:
Johann Sebastian Bach hat das Werk in den Jahren 1734/35 aus mehreren seiner weltlichen Kompositionen zusammengestellt sowie in Teilen neu komponiert. Die sechs selbstständigen Kantaten waren ursprünglich für die drei Weihnachtsfesttage nach dem Heiligabend sowie für den Neujahrstag, den Sonntag nach Neujahr und das Epiphaniasfest am 6. Januar vorgesehen. Darin wird die Geschichte der Geburt Jesu von Chören und Gesangssolisten erzählt. Ein Orchester begleitet das Werk.
Hinweis an die Redaktionen: Konzerttermine in Thüringen (PDF, 16 KB)