PM 182 | 29.11.2011
Schiefer Turm in Bad Frankenhausen: Abriss wurde beschlossen

Stadtrat kann sich noch bis zum 7. Dezember für Übernahme entscheiden

Das Kollegium der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) hat heute den Rückbau des Turmes der Oberkirche Bad Frankenhausen beschlossen. Mit den Bauarbeiten soll allerdings nicht vor dem 7. Dezember begonnen werden. Falls der Stadtrat Bad Frankenhausen in seiner geplanten Sitzung am 5. Dezember die Übernahme des Turms auch ohne Fördermittel des Freistaats beschließt, wird der Beschluss zum Rückbau ausgesetzt und der symbolische Verkauf des Turmes für einen Euro in die Wege geleitet. Der Stadt werden dann zusätzlich die geplanten Abrisskosten zur Verfügung gestellt.

„Wir stehen nach wie vor in der Verantwortung. Die Gefahr des Einsturzes steigt stetig, so dass wir den Rückbau beschließen müssen, um Gefahren abzuwenden. Schon jetzt fallen Dachschindeln herab und gefährden bei Sturm auch im weiteren Umkreis des baufälligen Kirchturms Einwohner und Gebäude“, sagt Oberkirchenrat Stefan Große, Finanzdezernent der EKM.

Die EKM will den Turm seit mehreren Monaten abreißen, um Schäden durch herabfallende Teile oder Einsturz abzuwenden. Da die Stadt den Erhalt wünscht, wurde mehrfach die Frist zur Rettung des Turmes und Sammlung von Spendengeldern verlängert. Der Stadtrat hat am 2. September entschieden, die Oberkirche in kommunales Eigentum zu übernehmen und die Stabilisierungsmaßnahmen durchzuführen, falls das Land Thüringen Fördermittel gewährt. Am 22. November hat das Land die Beihilfe zur Finanzierung der Kosten abgelehnt und der 25. November als letzte Frist für die Stadt, die Kosten- und Haftungsübernahme mitzuteilen, ist ergebnislos verstrichen.

Die EKM sah sich deshalb in der Pflicht, den Abriss zu beschließen. Um der Stadt noch einmal entgegenzukommen, wurde jedoch die erneute Frist vom 7. Dezember bewilligt. Sollte sich der Stadtrat gegen die Übernahme entscheiden, wird der Turm zeitnah bis auf eine Höhe von etwa zehn bis zwölf Metern teilabgerissen. Den Beschluss fasste das Kollegium des Landeskirchenamtes, zu dem neben der Landesbischöfin und der Kirchenamts-Präsidentin die vier Dezernenten gehören.

Hintergrund:
Die Oberkirche in Bad Frankenhausen ist bereits seit 1962 entwidmet. Der 56 Meter hohe Turm ist 4,60 Meter aus dem Lot, pro Jahr neigt er sich um weitere sechs Zentimeter. Nach vorsichtiger Schätzung wären insgesamt mehr als eine Million Euro für die Erhaltung des Turmes notwendig. Die Kirchengemeinde als Eigentümerin des Turms kann diese Summe nicht bereit stellen, das Land Thüringen hat keine Fördermittel bewilligt. Die Bürger Bad Frankenhausens sehen den schiefen Turm jedoch als ihr Wahrzeichen an und wollen damit den Tourismus beleben.

RÜCKFRAGEN

Stefan Große, 0162-2148172 oder Susanne Sobko, 0162-2048755

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