PM 25 | 29.02.2012
Tagung thematisiert faire und nachhaltige Wirtschaft
BEI RÜCKFRAGEN
Holger Lemme, 0163-6328774Diskussion über die Moral des Kapitals und verantwortliche Unternehmer
Passen faire und nachhaltige Unternehmensführung sowie wirtschaftlicher Erfolg zusammen? Woran orientieren sich Unternehmenslenker bei ihren Geschäftsentscheidungen? Und welchen Einfluss haben Verbraucher, Kirchen und öffentliche Hand auf die Bedingungen, unter denen Waren hergestellt werden? Am Freitag und Samstag (2. und 3. März) stehen diese Fragen bei der Tagung „Fair, nachhaltig, erfolgreich?“ im Zinzendorfhaus Neudietendorf bei Erfurt im Mittelpunkt. Dazu laden der Kirchliche Dienst in der Arbeitswelt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), die Evangelische Akademie Thüringen, der Evangelische Entwicklungsdienst und das Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der EKM ein. Eingeladen sind Interessierte aus Unternehmen, Bildungs- und Beratungseinrichtungen sowie Kirchen.
„Unternehmen sind Teil der Gesellschaft, und daher stehen sie in sozialer Verantwortung“, sagt Holger Lemme, Referent für den Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt der EKM. „Zwar gibt es seit Jahrzehnten internationale Umwelt- und Sozialnormen. Allerdings werden sie immer wieder verletzt. Was kann Unternehmen motivieren, in ihren Lieferketten stärker auf die Einhaltung der Normen zu achten? Und sind wir Verbraucher bereit, auf Kostenvorteile zu verzichten, die etwa durch Kinderarbeit oder Umweltverschmutzung in den Produktionsländern zustande kommen?“
In Vorträgen, Diskussionen und Workshops wird es darum gehen, wie verantwortliche Unternehmensführung im globalen Wirtschaftskontext gelingen kann. So wird Dr. Stefan Grotefeld aus Zürich die Frage „nach der Moral des Kapitals“ stellen. Prof. Christian Tietje von der Universität Halle wird die OECD-Leitsätze für multinationale Unternehmen mit anderen Konzepten verantwortlicher Unternehmensführung vergleichen.
Am Samstag diskutieren Knut Bernsen vom Handelsverband Thüringen und Judith Vitt vom Bundesverband der Verbraucherzentralen, ob ein Trend zu bewusster Nachfrage - also nach fair gehandelten und nachhaltigen Produkten - auszumachen ist. In Arbeitsgruppen wird mit Vertretern der Metall- und Elektroindustrie sowie der IT-Branche über Aktivitäten von Unternehmen debattiert. Außerdem geht es um Beschaffungsstrategien der öffentlichen Hand und der Kirche.
Weitere Informationen und Anmeldung: www.ev-akademie-thueringen.de