PM 138 | 04.10.2013
Zukunft des Neulandhauses als Jugendbildungsstätte wird geprüft
BEI RÜCKFRAGEN
Frieder Aechtner, Referatsleiter Bildung der EKM, 0162-1345160Investitionen in Millionenhöhe müssen gerechtfertigt sein
Die Zukunft des Neulandhauses in Eisenach als Jugendbildungsstätte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) wird derzeit geprüft. Das Kollegium des Landeskirchenamtes hat sich dazu angesichts der begrenzten finanziellen Möglichkeiten der Landeskirche sowie des Finanzbedarfs für die Sanierung und den laufenden Betrieb entschlossen. Untersucht wird, wie die derzeitige Nutzung verbessert werden kann, um die Sanierung mit Kosten in Höhe von etwa 2,4 Millionen Euro sowie den Zuschuss von 200.000 Euro pro Jahr zu rechtfertigen. Außerdem geht es darum, ob das Neulandhaus mit den umliegenden Kirchenkreisen stärker vernetzt werden kann. Zurzeit läuft ein Anhörungsverfahren, nach dessen Auswertung über die Zukunft der Jugendbildungsstätte entschieden wird.
Martina Klein, Bildungs-Dezernentin der EKM, widerspricht damit dem Landesjugendkonvent der Landeskirche, der in einem Offenen Brief verkündet hatte, das Kollegium habe die Schließung beschlossen. „Diesen Beschluss gab es nicht“, so die Dezernentin. Bisher sei lediglich eine Konsultation beauftragt worden, weil für das Gebäude Sanierungskosten in großer Höhe anstehen. Da die Bildungsangebote nicht ausreichend genutzt werden und die Auslastung nicht zufriedenstellend ist, werde geprüft, ob sich die Sanierung lohne. „Wir würden das Haus gern auch weiterhin betreiben und uns sehr freuen, wenn so großes Interesse daran besteht, wie der Landesjugendkonvent jetzt verkündet hat. Leider war die Nachfrage nach den Angeboten in der vergangenen Zeit nicht groß genug, und da wir mit unserem Geld verantwortlich umgehen müssen, ist es zwingend notwendig, die Investition genau zu überprüfen“, so Martina Klein.
Zum Vorwurf des Landesjugendkonventes, dass die evangelischen Jugendlichen ohne das Neulandhaus herbergslos seien, verweist sie auf die Villa Jühling in Halle als weitere Jugendbildungsstätte der EKM, zudem gebe es in den Kirchenkreisen sehr preiswerte Tagungshäuser. Die Fehlmeldung des Landesjugendkonventes kommentiert sie mit: „Natürlich können die Jugendlichen Kritik an ihrer Landeskirche äußern, zumal sie damit ihr klares Interesse an unserer Arbeit bezeugen. Allerdings wäre es schön gewesen, wenn sie sich im Vorfeld genau informiert hätten, und damit klar gewesen wäre, dass die Schließung längst noch nicht beschlossen ist.“
Hintergrund Neulandhaus:
Das Neulandhaus ist seit mehr als 30 Jahren Bildungsstätte für Jugendarbeit der Evangelischen Kirche und bietet 60 Betten. Die Bildungsangebote orientieren sich laut Konzept an den Interessen und Lebenswelten von Kindern und Jugendlichen. Junge Menschen sollen damit in die Lage versetzt werden, sich selbst, ihre persönlichen und gesellschaftlichen Lebensbedingungen zu erkennen, sich mit ihnen auseinander zu setzen und an der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens teilzuhaben und mitzuwirken. Kooperationspartner ist unter anderem das Ministerium für Soziales Familie und Gesundheit in Thüringen. Zu den Zielstellungen gehören unter anderem politische, religiöse und naturkundliche Bildung, Vermittlung von Computer- und Internetkompetenzen, Entwicklung von handwerklichen und künstlerischen Fähigkeiten und Fertigkeiten, Einüben sozialer Kompetenzen und Vermitteln der Grundsätze gesunder Ernährung.
Weitere Informationen im Internet: www.neulandhaus.de