Pressestelle Thüringen

Landesbischöfin Junkermann bittet um hohe Wahlbeteiligung
In der EKM können schon 14-Jährige wählen

Zwischen dem 5. und 27. Oktober werden die Gemeindekirchenräte der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) neu gewählt. Wahlberechtigt sind alle Kirchenmitglieder ab dem 14. Lebensjahr und damit etwa 750.000 Christen. Gewählt werden etwa 12.000 Kirchenälteste in 2000 Gemeindekirchenräten für die Dauer von sechs Jahren. Um die Wahlbeteiligung zu steigern, werden erstmals Briefwahlunterlagen direkt zugestellt. An dieser Aktion beteiligen sich etwa 70 Prozent der Kirchengemeinden. Die Wahlen bilden den Abschluss der EKM-Kampagne „Sie haben die Wahl“. Die Kampagne mit den Haupt-Themen „Demokratie“ und „Ehrenamt“ soll zu Engagement motivieren, die Wahlbeteiligung erhöhen, Mitbestimmung ermöglichen und vorhandenes Engagement würdigen.

„Herzlich danke ich allen Gemeindemitgliedern, die bereit sind, für den Gemeindekirchenrat zu kandidieren“, sagt Landesbischöfin Ilse Junkermann. „Sie sind damit zu großer Verantwortung in den Gemeinden bereit und stehen vor der mancherorts schwierigen Aufgabe, in den wichtigen Veränderungen nicht mehr nur weiter zurückzubauen, sondern auch um des Auftrags, des Zeugnisses und Dienstes willen, das Gemeindeleben neu zu denken und zu gestalten und dafür alle Beteiligten und Betroffenen mit auf den Weg zu nehmen. Deshalb bitte ich alle Gemeindeglieder unserer Kirche in Mitteldeutschland, sich an der Wahl zu beteiligen. Die Gewählten brauchen einen guten Rückhalt für ihre große Verantwortung und ihren großen persönlichen Einsatz. Dass alle wählen können, ist ein Ausdruck für mündige Gemeinde, in der alle gleich sind und zu gleichem Dienst gerufen sind.“

Die Gemeindekirchenräte werden in etwa 1500 Einzelgemeinden und etwa 500 Kirchengemeindeverbänden gewählt. Die Kirchengemeinden konnten dafür einen Wahltermin zwischen dem 5. bis 27. Oktober auswählen. Die Wahlbeteiligung im Jahr 2007 lag bei zehn bis elf Prozent der Wahlberechtigten. Mit der Briefwahl soll der Anteil gesteigert werden. Die Unterlagen können in die durch Aufkleber kenntlich gemachten Wahlbriefkästen eingeworfen werden.

Viele Kirchengemeinden verbinden ihren Gottesdienst zum Erntedankfest mit den Gemeindekirchenratswahlen. Einige haben sich dafür besondere Aktionen einfallen lassen. So wird am kommenden Sonntag (6. Oktober, 11 Uhr) in Ifta nach dem Familiengottesdienst zum Erntedankfest nicht nur der Gemeindekirchenrat gewählt sondern angesichts der Kampagne der Landeskirche gleichzeitig die „Gemeinde-Kinder-Wahl“ gestartet. Die Kirmesgesellschaft sponsert ein Spielzeug, das im kommenden Frühjahr aufgebaut und eingeweiht werden soll. Welches Spielzeug angeschafft wird, entscheiden die Kinder demokratisch, indem sie ihr Kreuz hinter dem Bild des gewünschten Spielzeugs machen. Zur Auswahl stehen Rutsche, Fußballtor oder Trampolin. Im Anschluss gibt es Suppe und Brot auf dem Iftaer Anger. Zu dem Gottesdienst sind auch die Gewerbetreibenden, Landwirte und Bauern der Region eingeladen.

Hintergrund:
Gemeindekirchenräte sind die Leitungsgremien der Kirchengemeinden und Gemeindeverbände. Die Mitglieder, Kirchenälteste genannt, beschäftigen sich unter anderem mit Fragen der Verkündigung, der Seelsorge und der diakonischen Arbeit. Außerdem entscheiden sie über Bauvorhaben, Haushalt und Vermögensverwaltung; und sie tragen die Verantwortung und Dienstaufsicht für die Mitarbeiter, die direkt in der Kirchengemeinde angestellt sind. Den Gemeindekirchenräten gehören neben den gewählten Kirchenältesten die Ordinierten an. Es ist ein Grundprinzip der EKM auf allen Ebenen, dass gewählte Ehrenamtliche und Hauptberufliche eine gemeinsame Kirchenleitung bilden. Die Wahlen der Gemeindekirchenräte bilden die Grundlage für die Zusammensetzung anderer wichtiger Gremien, denn die Kirchenältesten wählen die Mitglieder der Kreissynode und diese wählen einen Vertreter für die Landessynode.

Weitere Informationen im Internet: www.wahlen-ekm.de