PM 62 | 07.06.2005
Zum Israelsonntag: Für Chancen des Friedens beten
24. August: Israelsonntag der evangelischen Kirchen
Münnich, Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum in Thüringen:
„Hoffnung auf Frieden im Nahen Osten lebendig halten“
Der kommende Sonntag (24.8.) wird von den evangelischen Gemeinden als Israelsonntag begangen. „Als Christen werden wir an diesem Sonntag in den Gottesdiensten vor allem eines tun, für Chancen des Friedens zwischen Israelis und Palästinensern beten“, sagte Ricklef Münnich, Geschäftsführer der Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum in Thüringen und Thüringer Landesjugendpfarrer, angesichts des jüngsten Selbstmordanschlages in Jerusalem. „Jedes neue Selbstmordattentat zerfetzt auch die Friedenshoffnung der Menschen in der Region.“
Ursprünglich wurde bei der bis ins Mittelalter zurückreichenden Tradition des Israelsonntages der Zerstörung des Jerusalemer Tempels durch die Römer im Jahre 70 n.Chr. gedacht. Heute besinnen sich Christen in den Gottesdiensten am Israelsonntag auf die jüdischen Wurzeln ihres Glaubens und ein erneuertes Verhältnis zu den Juden. Erinnert wird dabei auch an das Leid, das Kirchen und Christen den Juden durch die Jahrhunderte zugefügt haben.
„Am diesjährigen Israelsonntag wird der Nahostkonflikt in den Gottesdiensten eine Rolle spielen“, ist sich Münnich sicher. „Wir werden uns jedoch davor hüten, die Auseinandersetzungen zwischen Israelis und Palästinensern schwarz-weiß zu malen.“ Die Vorgeschichte und die jahrzehntelangen Kämpfe um die Verteilung von Land und Rechten seien verworren und kompliziert. Das mache die Bewertung aktuell politischer Vorgänge aus der Ferne fast unmöglich. Dennoch könne etwas getan werden: „Wir sollten alle Kontakte zu Menschen friedlichen Willens in der Krisenregion nutzen, um unsere Abscheu gegenüber dem Terror zu bekunden und sie auf ihrem Weg zum Frieden zu ermutigen.“ Die Hoffnung auf Frieden sei ein kleines Pflänzchen, das auch von Briefen, Anrufen und Gebeten aus der ganzen Welt lebe.
Als Zeichen der Ermutigung für den Friedensprozeß werde die Bundeskonferenz landeskirchlicher Arbeitskreise „Juden und Christen“, die Münnich als Vorsitzender leitet, ihre Jahrestagung 2004 zum ersten Mal seit 20 Jahren nicht in Berlin, sondern im Januar in Jerusalem abhalten. Der Konferenz gehört auch die Thüringer Arbeitsgemeinschaft Kirche und Judentum an, in der sich seit Mitte der 80er Jahre Mitglieder der Jüdischen Landesgemeinde, der evangelischen und katholischen Kirche sowie von Freikirchen für ein besseres Verständnis von Juden und Christen einsetzen.
Bei Rückfragen:
Ricklef Münnich, 03691-734098 oder 0177-6914045