PM 106 | 10.09.2007
Akademie Tagung EKD Studie zum Thema Armut wird vorgestellt

Kirchengemeinden aktiv gegen Armut

Wie aktiv sind Kirchengemeinden im Kampf gegen die Armut? Dieser Frage geht eine Tagung der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt vom 13. bis 15. September in Lutherstadt Wittenberg nach. Erstmals sollen dort Ergebnisse einer Untersuchung des Sozialwissenschaftlichen Instituts der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) präsentiert werden, das armutsbezogene Projekte von Kirchengemeinden unter die Lupe genommen hat. Die Ansätze, Konzepte und Erfahrungen dieser Projekte werden in Wittenberg vorgestellt und diskutiert.

Kirchengemeinden, die sich bereits für die Armutsbekämpfung einsetzen, sind herzlich eingeladen, Materialien und Informationen über Ihre Arbeit mitzubringen. Interessierten bietet die Tagung ein breites Angebot an Anregungen, Informationen und Kontakten. Zudem soll kritisch erörtert werden, was eine armutsbezogene Arbeit auf Gemeindeebene wirklich zu leisten vermag, welcher übergemeindlichen Unterstützung sie bedarf und in welcher Spannung sie zum politischen Handeln für mehr Gerechtigkeit steht.

Die Tagung wird gemeinsam von der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt, dem Kirchlichen Dienst in der Arbeitswelt und dem Sozialwissenschaftlichen Institut der EKD veranstaltet.

Hintergrund:
Etwa jeder sechste Bundesbürger lebt nach Angaben des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung unterhalb der Armutsrisikogrenze. Die Schere zwischen Arm und Reich geht immer weiter auseinander. Diese und ähnliche Tendenzen veranlassten den Rat der EKD im Juli 2006, die Denkschrift „Gerechte Teilhabe“ herauszugeben. Darin heißt es, die christliche Kirche stehe seit ihren Anfängen an der Seite der Bedürftigen. Doch die „Option für die Armen“ werde in Deutschland vor allem durch die diakonischen Einrichtungen wahrgenommen, während die Kirchengemeinden eher auf die Mittelschicht orientiert seien. Um dem entgegen zu treten, hat die Synode der EKD im November 2006 gefordert: „Wir müssen überall zu einer Kirche werden, in der Arme Heimat haben und an den Entscheidungen in ihren Gemeinden beteiligt sind.“ Auch Kirchengemeinden hätten den Auftrag, zu Akteuren der Armutsbekämpfung zu werden. Entsprechend heißt es in der Verlautbarung weiter: „Wir rufen alle evangelischen Gemeinden auf, sich durch ein Projekt zur Armutsüberwindung und Armutsvermeidung zu profilieren.“

Hinweise für Redaktionen:
Dieser Pressemitteilung ist ein Interview mit dem Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Prof. Dr. Gerhard Wegner, zum Thema der Akademie-Tagung beigefügt.

Das Programm im Netz: http://www.ev-akademie-wittenberg.de/downloads/programm2007-46-07.pdf

Anmeldung: http://www.ev-akademie-wittenberg.de/pop-anmeldung.php?nummer=46-07

Auskünfte erteilt: Studienleiter Jörg Göpfert, Evangelische Akademie Sachsen-Anhalt, Arbeitsgebiet Technikfolgen und Soziales, 03491 / 49 88-41 oder 030 / 304 66 78.

Anhang:
Interview mit dem Leiter des Sozialwissenschaftlichen Instituts der EKD, Prof. Dr. Gerhard Wegner 106-07 PM - Anhang - Interview_10.09.2007.pdf (pdf-Dokument; Dateigröße 304 KByte)

Dessau und Magdeburg - 10. September 2007


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