PM 105 | 07.09.2007
Bischof Axel Noack zum Tag des offenen Denkmals 2007
„Für viele Kirchen besteht noch ein erheblicher Sanierungsbedarf“
Der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, hat mit Blick auf den diesjährigen „Tag des offenen Denkmals“ das Engagement von Stiftungen und Fördervereinen für den Erhalt von Kirchen gewürdigt. Gotteshäuser stehen in diesem Jahr im Mittelpunkt des bundesweiten Denkmaltages am 9. September. „Orte der Einkehr und des Gebets – Historische Sakralbauten“ lautet das Schwerpunktthema 2007.
„In der Kirchenprovinz Sachsen gibt so viele Kirchen wie sonst nirgendwo in Deutschland. Das ist ein Segen, der zugleich große Verantwortung mit sich bringt. Denn der Sanierungsbedarf bei historischen Gebäude ist groß und hört nie auf. Aus eigener Kraft können wir diesen Schatz gar nicht bewahren. Deshalb sind wir als Landeskirche den vielen lokalen Fördervereinen dankbar, die mit Spenden, Fördermitteln und Eigeninitiative sich für den Erhalt ihrer Kirche einsetzen“, sagt Axel Noack. „Genauso dankbar sind wir den Bundesländern und Institutionen wie Toto-Lotto, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz oder der Stiftung zur Bewahrung kirchlicher Baudenkmäler in Deutschland (KiBa). Ohne deren finanzielle Unterstützung wären zahlreiche Restaurierungen nicht möglich gewesen.“
In der Kirchenprovinz Sachsen gibt es 2.304 Kirchen. In den vergangenen fünf Jahren konnten mittels Förderprogrammen mehr als 500 saniert werden. Bund, Länder und Stiftungen stellten dabei rund 12,5 Millionen Euro zur Verfügung. Als kirchliche Eigenleistungen konnten in dieser Zeit mehr als 20 Millionen Euro aufgebracht werden. Allein 2006 hat die KiBa etwa 132.000 Euro für Maßnahmen an Sakralbauten bewilligt. In den 165 Kirchbaufördereinen der Landeskirche engagieren sich rund 7.000 Personen, die Hälfte von ihnen ohne Kirchenmitgliedschaft. 2006 gelang es den Fördervereinen über 2,5 Millionen Euro an Spenden und Eigenmitteln für Sanierungsarbeiten aufzubringen.
„Von unseren Kirchen werden wir – so Gott will – keine einzige aufgeben. Ein Schlüssel zur Bewahrung der Sakralbauten liegt in der regelmäßigen Nutzung der Gebäude. Gemeinden schützen ihre Kirchen am besten, wenn es dort regelmäßig Gottesdienste, Konzerte, Feste und andere kulturelle Veranstaltungen gibt. So lange der Charakter des Gebäudes als Kirche nicht in Frage gestellt wird, kann ich mir vieles vorstellen“, so der Magdeburger Bischof. „Den Wettlauf mit der Zeit hinsichtlich des Sanierungsbedarfs haben wir natürlich noch lange nicht gewonnen, wenn auch der Umfang der Förderung und Eigenleistung beachtlich und dankenswert ist. Für viele Kirchen, insbesondere auf dem Land, besteht noch ein erheblicher Sanierungsbedarf, um dem Verfall entgegen zu wirken. Es hat sich aber gezeigt, wenn die Leute im Ort wollen, dass die Kirche im Dorf bleibt, dann tun sich auch Wege zum Erhalt des Gebäudes auf. Und erstaunlicherweise finden sich fast überall Menschen, ob mit oder ohne Kirchenzugehörigkeit, die sich mit Freude einbringen.“
Fragen beantwortet: Pressesprecher Oliver Vorwald, 0179/4998427.
Magdeburg, 7. September 2007 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen