PM 40 | 30.04.2010
Altbischof Christoph Demke wird 75 Jahre alt
BEI RÜCKFRAGEN
Friedemann Kahl, 0151-59128575Altbischof Dr. Christoph Demke begeht am 3. Mai seinen 75. Geburtstag. Von 1983 bis 1997 stand Christoph Demke als Bischof an der Spitze der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. In einem Glückwunschschreiben würdigt Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Demkes Verdienste: „Ihre Kirche ist Ihnen dankbar, dass Sie ganz verschiedene Menschen auf ihren je eigenen Glaubenswegen begleitet, wo es nötig war, gestärkt und mit ihnen gehofft haben, oft auch gegen allen Augenschein.“
Neben seinem Bischofsamt war Demke von 1990 an Vorsitzender der Konferenz der Kirchenleitungen des Bundes evangelischer Kirchen in der DDR und leitete diesen Bund bis zu dessen Auflösung im Sommer 1991. Als letzter Vorsitzende der Konferenz der Kirchenleitungen führte er im Januar 1990 die Loccumer Gespräche mit, die zum erneuten Zusammenschluss der evangelischen Landeskirchen in Ost- und Westdeutschland zur gemeinsamen Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) führten.
In seinen zahlreichen Aufsätzen und Vorträgen beschäftigte sich Demke mit aktuellen Fragen zu Kirche und Gesellschaft. So hielt er es für wichtig, dass die Kirche die Arbeitswelt im Blick behalte und ihrem sozialen Auftrag entspreche. Erfahrungen aus der Vergangenheit sollten Demkes Ansicht nach nicht außer Acht gelassen werden bei der Suche nach neuen Wegen. Sein Brief an die kirchlichen Mitarbeiter in der Vorwendezeit August 1989 „Fragen nach der Wirklichkeit“ hatte weit über die Kirchenprovinz hinaus Menschen ermutigt und gestärkt.
Christoph Demke wurde 1935 in Bunzlau/ Schlesien geboren. Von 1953-1958 studierte er an der Humboldt- Universität im damaligen Ost-Berlin Theologie. Seine Promotion schloss Demke 1962 an der Kirchlichen Hochschule Berlin-Zehlendorf (West) ab. Nach dem Bau der Berliner Mauer 1961 beteiligte er sich an dem Aufbau der kircheneigenen Theologischen Hochschule in Berlin (DDR), dem Evangelischen Sprachenkonvikt. Zunächst arbeitete der Theologe als Vikar und Pfarrer. 1964 wurde er an das Sprachenkonvikt als Dozent für das Fach "Neues Testament" berufen.Von 1975 an arbeitete er nebenamtlich und ab 1977 hauptamtlich als Sekretär der Theologischen Kommission im Sekretariat des Bundes der Evangelischen Kirchen in der DDR. Er wurde 1981 zum Leiter dieses Sekretariats befördert und arbeitete in diesem Amt bis zu seinem Antritt als Bischof 1983 in Magdeburg. Heute lebt Christioph Demke in Berlin.