PM 62 | 02.05.2006
Bischof eroeffnet Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen
300 Jahre Dänisch-Hallesche Mission
Kommenden Sonntag eröffnet der Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, Axel Noack, die diesjährige Jahresausstellung der Franckeschen Stiftungen in Halle an der Saale (7. Mai, 11 Uhr). „Geliebtes Europa // Ostindische Welt“ ist der Titel der Schau. Anhand von über 500 historischen Exponaten werden die Bedeutung und Auswirkungen der Dänisch-Halleschen Mission nachgezeichnet. Zu besichtigen ist die Ausstellung bis zum 3. Oktober 2006 im Historischen Waisenhaus. Zur festlichen Eröffnung werden rund 300 Gäste aus Politik, Kirche und Gesellschaft erwartet.
„Mission war damals eine außerordentlich anstrengende und gefährliche Aufgabe. Die ersten Indien-Missionare haben Risikofreude und Gottvertrauen bewiesen, als sie in ein Land aufbrachen, das sie nicht kannten“, sagt Axel Noack. „Diese Bereitschaft, sich auf völlig fremdes Terrain zu begeben, sich auf andere Kulturen und unbekannte Sprachen einzulassen, brauchte es damals und ist auch heute noch immer wieder gefordert. Die Geschichte der Mission hält für uns heute viele Erfahrungen bereit. Sie kann uns helfen, wenn sich in unserem Lande Kulturen begegnen.“
Die Dänisch-Hallesche Mission war die erste protestantische Einrichtung ihrer Art. Sie wurde 1706 vom dänischen König Friedrich IV. in der Handelskolonie Tranquebar, im heutigen indischen Bundesstaat Tamil Nadu, gegründet. Alle aus Indien, Dänemark, Norwegen, Großbritannien und Deutschland zusammengetragenen Exponate der Ausstellung und die Schätze der Franckeschen Stiftungen beleuchten die vielschichtige, über den religiösen Auftrag hinausgehende Arbeit der Missionare in Südostindien. Meilensteine des Kulturdialogs waren die Zusammenarbeit von Indern und Europäern in der Mission, die gegenseitige Beeinflussung des Schulwesens und die gemeinsame wissenschaftliche Arbeit.
Neben der Ausstellung zur Indienmission wird am 7. Mai auch die Exposition „Moving Spirits“ in den Franckeschen Stiftungen eröffnet. Neun Künstler aus Indien und Deutschland haben mediale Installationen geschaffen, in denen sie die wechselseitigen Einflüsse spiritueller Ideen aus Deutschland und Indien miteinander vernetzt haben. „Moving Spirits“ ist Ergebnis eines Kunstprojektes der Franckeschen Stiftungen mit der halleschen Werkleitz Gesellschaft und den Khoj Studios aus Neu Delhi.
„Geliebtes Europa // Ostindische Welt“ und „Moving Spirits“ sowie das Rahmenprogramm werden durch die Kulturstiftung des Bundes, das Land Sachsen-Anhalt und die Lotto-Toto GmbH Sachsen-Anhalt gefördert.
Fragen beantwortet: Dr. Kerstin Heldt, Leiterin der Öffentlichkeitsarbeit in den Franckeschen Stiftungen Halle, 0345-2127405.
Halle an der Saale und Magdeburg – 2. Mai 2006