PM 126 | 13.11.2008
Bischofsbericht zum Auftakt

Bischofsbericht zum Auftakt
Letzte Tagung der Synode der Kirchenprovinz Sachsen

Die Synodalen der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen sind heute Vormittag zu ihrer letzten Synodentagung im Diakoniewerk Halle zusammengekommen. Zum 1. Januar 2009 vereinigt sich die Kirchenprovinz Sachsen mit der Thüringer Landeskirche zur Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM).

Zum Auftakt der eintägigen Synode steht der Bischofsbericht von Axel Noack auf der Tagesordnung.
In seiner Rede vor den 82 Kirchenparlamentariern blickt der Leitende Geistliche auf die Geschichte der Kirchenprovinz zurück und dabei insbesondere auf den Vereinigungsprozess der beiden Landeskirchen. „Wir nehmen heute ganz unwiderruflich Abschied von der Kirchenprovinz. Kleinigkeiten sind noch zu regeln, die wesentlichen Entscheidungen sind aber getroffen“, so Bischof Noack. „Nach menschlichem Ermessen ist die Vereinigung mit den Thüringern ordentlich vorbereitet“, sagt Axel Noack. Man könne jedoch nicht nur Rückschau halten. Es sei ein Aufbruch zu Neuem und die Arbeit an der Kirche gehe weiter.

In seinem Bericht fordert Bischof Noack außerdem eine stärkere Außenorientierung der kirchlichen Arbeit. „Zwischen dem ‚Harten Kern’ unserer Kerngemeinde und den richtigen atheistisch geprägten Heiden gibt es alle möglichen Schattierungen von Frömmigkeitsformen und unzählige verschiedene Grade der Verbundenheit mit der Kirche. ... Allen sollen wir das Evangelium verkünden und zwar so, dass alle es verstehen und hören können. Eine schöne und auch gewaltig schwere Aufgabe“, so Axel Noack. „Wir müssen uns des Gleichnisses vom vielfältigen Acker besinnen und daraus ableiten: Es muss kräftig gesät werden, weil immer auch viel daneben geht. Wo aber sind wir wirklich am Säen? Sind wir lieber Verwalter als ‚Sämänner’ und ‚Säfrauen’? Möglicherweise scheuen wir uns zu sehr, Hirten zu sein, die denen nachlaufen, die in Irre gegangen sind“, sagt der Leitende Geistliche.

Ehrengäste auf der letzten Synode der Kirchenprovinz Sachsen sind u.a. Altbischof Dr. Christoph Demke, Dr. Reinhard Höppner (Präses der Synode von 1980 bis 1994) sowie die ehemaligen Konsistorialpräsidenten Martin Kramer und Hans-Joachim Kiderlen.

Im Anschluss an die Synode der Kirchenprovinz Sachsen treffen sich die 80 Kirchenparlamentarier der Föderationssynode im Hotel an der Therme im thüringischen Bad Sulza zu ihrer dreitägigen Sitzung. Eingeladen sind auch alle Mitglieder der beiden landeskirchlichen Synoden, die nicht zur Föderationssynode gehören.

Hintergrund:

Die Evangelische Kirche der Kirchenprovinz Sachsen ist die größte evangelische Kirche im Bundesland Sachsen-Anhalt. Zu ihr gehören neben Regionen in Thüringen auch Gebiete in Brandenburg und Sachsen. Diese Ausdehnung ist historisch begründet: Das Gebiet der Kirchenprovinz geht zurück auf die Fläche der ehemaligen Preußischen Provinz Sachsen. Im Zuge der Neuordnung Europas zu Beginn des 19. Jahrhunderts – hervorgerufen vor allem durch die Napoleonischen Befreiungskriege 1813 und den Wiener Kongress 1815 – wuchs das Königreich Preußen um zahlreiche Gebiete anderer mitteldeutscher Länder. Am 1. April 1816 fasste das Königreich einige dieser Regionen zur Preußischen Provinz Sachsen zusammen. Dazu gehörten unter anderem die Städte Magdeburg, Halle und Erfurt sowie die Regionen Altmark, Wittenberg, Torgau und Suhl. Für die zentrale kirchliche Verwaltung der Provinz Sachsen wurde in Magdeburg ein Konsistorium eingerichtet. Die Provinz Sachsen gehörte damit zur Evangelischen Kirche der Altpreußischen Union. Selbstständige Landeskirche wurde die Kirchenprovinz Sachsen 1947. Sie behielt den auf das ehemalige Preußen bezogenen Namen einer Kirchenprovinz bei. Eine Prägung hat die Kirchenprovinz Sachsen durch die Aufnahme reformierter Glaubensflüchtlinge aus
Frankreich und der Pfalz erfahren. Die Nachkommen dieser Frauen und Männer leben und wirken heute in den reformierten Gemeinden.

Hinweise für Redaktionen:
Der vollständige Bericht von Bischof Axel Noack sowie weitere Synodenunterlagen sind auf der EKM-Website als Download eingestellt (www.ekmd-online.de) Pfad: Unsere Kirchen > Synoden > Kirchenprovinz Sachsen)

Bei Rückfragen: Friedemann Kahl, 0151/59128575


Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar