PM 64 | 05.05.2006
Boehmers Geburtstagsgaeste spendeten 26000 Euro fuer Afrika
Ministerpräsident Sachsen-Anhalts als „Geburtshelfer“ in Tansania
Die Afrika-Arbeit der Kirchenprovinz Sachsen hat von Sachsen-Anhalts Ministerpräsident eine Spende von über 26.000 Euro erhalten. Der Betrag ist auf Wunsch von Prof. Dr. Wolfgang Böhmer für das Lugala-Hospital im Südosten Tansanias bestimmt. Anlässlich der Feier zu seinem 70. Geburtstag hatte der Politiker seine Gäste um Spenden gebeten. Mit den Geldern sollen in dem Krankenhaus die Kosten für 1.000 Geburten, der Ausbau der Mutter-Kind-Abteilung und die Errichtung eines Mitarbeiterinnenhaus für Hebammen finanziert werden.
„Prof. Dr. Wolfgang Böhmer kennt das Lugala-Krankenhaus durch einen Besuch, den er als Chefarzt des Paul-Gerhardt-Stifts vor mehr als zehn Jahren gemacht hat. Er weiß, dass die Menschen dort unsere Unterstützung brauchen“, sagt Pfarrer Johann-Hinrich Witzel, Afrika-Referent der Kirchenprovinz Sachsen. „Wir haben uns sehr darüber gefreut, dass der Ministerpräsident durch seine Geburtstagsfeier die Arbeit des Krankenhauses in Lugala fördern will und somit zukünftig auch ‚Geburtshilfe’ in Tansia leistet.“
Seit 1990 stehen das Paul-Gerhardt-Stift in Lutherstadt Wittenberg und das Krankenhaus in Lugala in einer partnerschaftlichen Verbindung. Die Beziehung zwischen den beiden Einrichtungen ist Bestandteil einer Kirchen-Partnerschaft, die die Kirchenprovinz Sachsen seit 1976 zu den evangelischen Kirchen im Süden Tansanias unterhält. Seit 1990 finanziert die Landeskirche zudem eine Arzt- und eine Diakonenstelle in der Ulanga Kilombero-Diözese, der Trägerin des Lugala-Krankenhauses. In diesem Jahr wird das 30-jährige Jubiläum der Kirchenpartnerschaft mit einer Festwoche gefeiert. Dazu wird im September eine Delegation aus der Kirchenprovinz Sachsen nach Tansania reisen. Herausragende Aktionen in der Kirchen-Partnerschaft waren in den 80er Jahren zwei Initiativen, in denen Fahrräder und Näh-maschinen für tansanische Gemeinden gesammelt wurden.
Tansania liegt im Südosten des afrikanischen Kontinents direkt am Indischen Ozean. Auf einem Gebiet von über 945.000 Quadratkilometern, was der achtfachen Fläche Deutschlands entspricht, gibt es rund 40 Millionen Einwohner. Die Mehrheit der Bevölkerung lebt unter einfachsten Verhältnissen – ohne elektrischen Strom und fließendes Wasser. Auch das Lugala-Hospital liegt weit entfernt vom nationalen Stromnetz. Allein durch Solarenergie und Dieselgeneratoren ist dort Strom verfügbar. Die Landessprache in Tansania ist Kisuaheli, offizielle Amtssprache ist Englisch. Von 1890 bis 1918 war das Land deutsche Kolonie (Deutsch-Ostafrika).
Fragen beantwortet: Johann-Hinrich Witzel, Afrika-Referent der Kirchenprovinz Sachsen, 0391/ 5346496, johann-hinrich.witzel@ekmd.de
Magdeburg, 5. Mai 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen