Pressestelle Sachsen-Anhalt

Traditionen wie Pfingstgesellschaft, Waldgottesdienste und Brückensingen

Das bevorstehende Pfingsten ist für Christen nicht nur ein verlängertes Wochenende: Sie feiern den Geburtstag ihrer Kirche sowie den Beginn der Verbreitung der christlichen Botschaft. Das Fest bildet damit nach Weihnachten und Ostern den dritten Höhepunkt im Kirchenjahr.

Zu Pfingsten werden in vielen Kirchengemeinden regionale Traditionen bewahrt. So gibt es beispielsweise in Flarchheim (Thüringen) und Annarode (Sachsen-Anhalt) Pfingstgesellschaften. Sie gestalten das Wochenende gemäß alter Bräuche, beispielsweise wird eine Pfingstmaie genannte Birke gefällt und aufgestellt. Zudem finden am Pfingstwochenende häufig Konfirmationen, Trauungen und Taufen sowie besondere Kirchenkonzerte statt. Einige Kirchengemeinden laden zu gemeinsamen Wandertagen ein.

Im Neuen Testament der Bibel wird erzählt, dass der Heilige Geist auf die Apostel und Jünger herabkam, als sie 50 Tage nach der Auferstehung von Jesus zum jüdischen Pfingstfest (Schawuot) in Jerusalem versammelt waren. „Und sie wurden alle erfüllt von dem heiligen Geist und fingen an, zu predigen in andern Sprachen“, heißt es im zweiten Kapitel der Apostelgeschichte.

Die Fähigkeit der Jünger, in allen Sprachen zu sprechen und alle Sprachen zu verstehen, wird als „Pfingstwunder“ bezeichnet. Durch den Heiligen Geist handelt Gott in der Welt und teilt sich den Menschen mit. Ein bekanntes Zeichen dafür ist eine fliegende Taube, die deshalb sehr häufig auf Bildern zum Pfingstthema zu sehen ist. Der Name Pfingsten geht zurück auf das griechische Wort „pentekoste“ (der fünfzigste), weil das Fest fünfzig Tage nach Ostern gefeiert wird. Damit endet gleichzeitig die Osterzeit.

Höhepunkte zu Pfingsten in Thüringen

In Flarchheim im Unstrut-Hainich-Kreis gibt es eine Pfingstgesellschaft, die unter anderem am Sonntag (14 Uhr) am Festgottesdienst teilnimmt . Im gleichen Landkreis in Reiser wird am Montag (14 Uhr) traditionell zum Pfingstsingen unter einer Eisenbahnbrücke eingeladen. Häufig gibt es auch einen „Gottesdienst im Grünen“ in freier Natur, in diesem Jahr zum Beispiel an solch ungewöhnlichen Orten wie einem Westernbahnhof in Kleinbodungen, einem Grüngut in Weckersdorf und einem Drachenfliegerflugplatz bei Mihla. Dafür schließen sich meist mehrere Kirchengemeinden zusammen, zum Teil wird auch ökumenisch gefeiert.

Bereits am Samstag wird in Hildburghausen um 14 Uhr an der „Nonnes-Ruh“ zu einer Posaunenandacht eingeladen, und in der Augustinerkirche in Erfurt findet um 18 Uhr ein Pfingstvigil mit Texten, Liedern und Lichtern statt. In Münchenlohra wird die Ausstellung „Neue Perspektiven für das Kloster Münchenlohra“ um 15 Uhr mit einem Vortrag eröffnet und um 17 Uhr schließt sich in der Basilika ein Konzert mit dem Trompeter Joachim Schäfer und dem bekannten Organisten Matthias Eisenberg an. In Mühlhausen beginnt zur gleichen Zeit in der Kirche Divi-Blasii ein Kantaten-Gottesdienst mit Musik von Johann Sebastian Bach.

Angebote zu Pfingsten in Thüringen: Termine_Pfingsten_Thueringen.pdf (pdf-Datei; Dateigröße 76 KByte)

Höhepunkte zu Pfingsten in Sachsen-Anhalt

Unter dem Titel „Nachtigall, sie singt so schön“ werden am Samstag (15 Uhr) in der Petruskirche in Halle Liebeslieder, Walzer, Romanzen und Ungarische Tänze von Johannes Brahms von den Studierenden der Ev. Hochschule für Kirchenmusik Halle aufgeführt.

Landesbischöfin Ilse Junkermann predigt am Pfingstsonntag (11 Uhr) in der Dorfkirche von Nedlitz bei Gommern. Eine Orgelnacht mit Luther gibt es am Sonntag (20 Uhr) in Wittenberg: ein Wandelkonzert in Schloss- und Stadtkirche mit Orgelwerken zum Pfingstfest und anschließendem Nachtimbiss mit einer Tischrede von Martin Luther alias Bernhard Naumann.

Im Dom zu Merseburg wird am Pfingstmontag ein ökumenischer Pfingstgottesdienst (10 Uhr) gefeiert. Um 13 Uhr erklingt „Sommermusik“ des Köthener Schloßconsortiums in der Annen-Kirche in Eisleben. In Schönhausen findet am Montag (14 Uhr) ein Zirkus-Kinderfest mit dem Titel „Arcobaleno“ in und an der Schönhauser Kirche statt.