PM 113 | 01.10.2010
Christen in Mitteldeutschland feiern Erntedankfest

Landesbischöfin: „Wert der landwirtschaftlichen Arbeit nicht mit Niedrigpreisen entwürdigen“

Am kommenden Sonntag (3. Oktober) wird in zahlreichen evangelischen Kirchengemeinden in Mitteldeutschland das Erntedankfest gefeiert. Für die Gottesdienste werden der Kirchenraum und der Altar mit Erntegaben geschmückt. Oft bringen Gemeindeglieder Obst und Gemüse aus ihren Gärten mit.

Ilse Junkermann, Landesbischöfin der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland, sagt zum Erntedankfest: „Mit diesem Fest zeigen Christen ihre Dankbarkeit für die Gaben der Schöpfung und sie würdigen die menschliche Arbeit. Damit verbunden ist das Gebet für mehr Gerechtigkeit – wir bitten darum, dass alle Menschen haben, was sie zum Leben brauchen. Zugleich erinnert uns das Fest daran, dass wir die Natur nicht auf ihre reine Verwertbarkeit reduzieren, dass wir den Wert der landwirtschaftlichen Arbeit nicht mit Niedrigpreisen entwürdigen und dass wir die Landwirte in der nahen Region stärken statt Nahrungsmittel weit heranzutransportieren“.

Hintergrund:
Erntefeste gibt es seit der Antike. In der christlichen Kirche werden sie seit dem 3. Jahrhundert gefeiert. Allerdings gab es wegen der verschiedenen Erntezeiten in den Klimaregionen lange Zeit keinen einheitlichen Termin für das Fest. Seit dem 16. Jahrhundert wird Erntedank in den evangelischen Gemeinden am Michaelistag am 29. September oder an einem benachbarten Sonntag begangen. 1773 wurde in Preußen das Erntedankfest offiziell eingeführt und auf den Sonntag nach Michaelis festgelegt. Bis heute begeht die Evangelische Kirche in Deutschland an diesem Tag das Erntedankfest, mitunter weichen Gemeinden aber auch von dem Termin ab.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59 12 85 75

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