PM 18 | 06.03.2010
EKM-Initiative für weibliche Führungskräfte
BEI RÜCKFRAGEN
Katja Albrecht, Gleichstellungsbeauftragte der EKM, 0160-7485588Ziel: Mehr Frauen in Leitungspositionen der Kirche
Am diesjährigen Internationalen Frauentag (8. März) schließt die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ihr gegenwärtiges Mentoring-Programm für potenzielle weibliche Führungskräfte ab. Das einjährige Weiterbildungsprojekt hat das Ziel, Frauen zu motivieren, sich stärker als bisher um Leitungspositionen in der evangelischen Kirche zu bewerben. In elf Tandem-Teams aus unterschiedlichen Berufsgruppen und Arbeitsbereichen der EKM wurde in monatlichen Sitzungen berufsspezifische Situationen reflektiert und Führungsverhalten trainiert. Jedem Tandem gehörte dabei eine zukünftige Führungskraft sowie eine erfahrene Führungsperson als Mentor oder Mentorin an. Das Projekt wurde bereits vier Mal angeboten - insgesamt beteiligten sich daran 33 Frauen.
Eine Teilnehmerin des Kurses war Ute Mertens, die noch während des Mentoring-Programms zur Superintendentin des Kirchenkreises Elbe-Fläming gewählt worden ist: „Ich entschied mich für das Programm, weil ich mir eine neue Perspektive eröffnen wollte. Besonders hilfreich waren für mich die Gespräche mit meiner Mentorin, insbesondere über das Spannungsfeld zwischen Dienst und Familie. Als wertvoll empfand ich aber auch die praktischen Übungen zu Sitzungsleitung oder Mitarbeiterführung.“
Zur Abschlussveranstaltung (10 Uhr) im Zinzendorfhaus in Neudietendorf bei Erfurt wird eine Referentin des Wissenschaftszentrums für Sozialforschung Berlin die aktuelle Brigitte-Studie „Frauen auf dem Sprung“ vorstellen. In einem anschließenden Gespräch sollen die Erkenntnisse der Studie auf die Übertragbarkeit in die kirchliche Arbeit diskutiert werden.
Hintergrund
Im Kirchenamt der EKM werden derzeit zehn der 29 Referate von Frauen geleitet. Der Frauenanteil in der Pfarrerschaft der EKM liegt bei 30 Prozent. Auf Ebene der Kirchenkreise gibt es weniger weibliche Führungskräfte. Von den 38 Kirchenkreisen werden acht von Superintendentinnen geleitet. Neben den hauptamtlich Beschäftigten sind über 36.000 Ehrenamtliche in den Kirchengemeinden der EKM engagiert, von denen etwa zwei Drittel Frauen sind. In der EKM gibt es seit 15 Jahren einen Arbeitsbereich für Geschlechtergerechtigkeit.