PM 17 | 01.03.2010
Tag der offenen Tür im landeskirchlichen Archiv Magdeburg

Hilfe für kriegsbeschädigte Kirchenbücher nach 65 Jahren

Zum Tag der offenen Tür im Archiv der Kirchenprovinz Sachsen in Magdeburg werden am Sonntag (7. März) erstmals Restaurierungsergebnisse von im Zweiten Weltkrieg zerstörten Kirchenbüchern der Öffentlichkeit präsentiert. Es handelt sich um Kirchenbücher der Wallonisch-reformierten Kirchengemeinde Magdeburgs aus dem 18. bis 20. Jahrhundert, in denen die Taufen, Trauungen und Bestattungen der Gemeindemitglieder festgehalten wurden.

„Der technische Fortschritt nach dem Brand der Anna-Amalia-Bibliothek in Weimar hat es erst in den letzten Jahren möglich gemacht, diese Kirchenbücher für eine historische Auswertung zu stabilisieren“, sagt Archivleiterin Dr. Margit Scholz. Drei von acht Bänden sind bereits gesichert, aber für die Fortführung des Restaurierungsprojekts fehlt derzeit noch das Geld. Für die übrigen fünf Kirchenbücher sucht das Archiv noch Sponsoren.

Am 16. Januar 1945 fielen wesentliche Teile der schriftlichen Überlieferung zur Magdeburger Stadtgeschichte den Flammen zum Opfer. Viele der stark kriegsgeschädigten Archivalien konnten selbst 65 Jahre nach Kriegsende noch immer nicht wiederhergestellt werden. Zu diesen vergessenen „Kriegsopfern“ zählen auch die Kirchenbücher der Wallonisch-reformierten Kirchengemeinde Magdeburgs. Die historischen Kirchenbücher waren in der Bombennacht vom 16. Januar 1945 im Stahlschrank des zerstörten reformierten Pfarrhauses fast vollständig verkohlt und seit dieser Zeit für die genealogische und heimatgeschichtliche Forschung unbenutzbar. Die Bücher zählten daher seither offiziell als Kriegsverlust.

Das landeskirchliche Archiv lädt am Sonntag von 11 bis 15 Uhr alle Interessierten in die Freiherr-vom-Stein-Straße 47 zur Besichtigung ein.

Spenden für die weiteren Restaurierungsarbeiten an den Magdeburger Kirchenbüchern können unter dem Kennwort „Archiv“ (Kontonummer 166 09 00, Volksbank Magdeburg, BLZ 81093274) gegeben werden.

 

RÜCKFRAGEN

Dr. Margit Scholz (Archivleiterin), 0391/50665990

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