PM 67 | 18.06.2013
Erinnerung an die Einführung der Reformation in Magdeburg
BEI RÜCKFRAGEN
Sebastian Neuß, 0391/7339762Festvortrag von Altbischof Wolfgang Huber in der Johanniskirche
Zum Gedenken an die Einführung der Reformation in Magdeburg im Jahr 1524 hält Prof. Wolfgang Huber in der Johanniskirche den Festvortrag (26. Juni, 19.00 Uhr). Der ehemalige Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) und Altbischof der Evangelischen Kirche Berlin-Brandenburg-schlesische Oberlausitz stellt seine Rede unter den Titel „Toleranz - wieviel Verschiedenheit halten wir aus?“. Der Festvortrag steht im Kontext des Themenjahres 2013 der Lutherdekade „Reformation und Toleranz“. Musikalisch umrahmt wird der Abend vom Flötenquartett des Telemann-Konservatoriums. Im Anschluss wird in der Wallonerkirche (Neustädter Str. 6), unweit der Johanniskirche, im Beisein Hubers eine Fotoausstellung des Essener Fotokünstlers Ulrich Püschmann mit „visuellen Denkwegen“ zur Toleranz eröffnet. Der Evangelische Kirchenkreis Magdeburg lädt jährlich am 26. Juni zu einem Festvortrag zum Reformationsgedenken in die Johanniskirche ein.
Hintergrund
Der 26. Juni 1524 gilt als Tag der Einführung der Reformation in allen Magdeburger Kirchen, außer im Dom. Bürgermeister Nicolaus Sturm holte Luther nach Magdeburg. Dieser predigte am 26. Juni in der Johanniskirche. Danach waren Teile des Rates geneigt, der Reformation Martin Luthers zu folgen. Wenige Tage später wurde die katholische Messe abgeschafft. Am 17. Juli 1524 übernahmen Magdeburger Kirchengemeinden die evangelische Gottesdienst- und Gemeindeordnung. Das Domkapitel mit der Stiftskirche St. Sebastian, St. Nicolai und St. Gangolphi sowie die Klöster der Franziskaner, Dominikaner und Prämonstratenser blieben zunächst katholisch. 1563 trat auch der Erzbischof zur lutherischen Lehre über und 1567 wurde im Dom die erste protestantische Predigt gehalten. Martin Luther sendete Nikolaus von Amsdorf bereits im Herbst 1524 nach Magdeburg, als ersten Superintendenten der Stadt. Dieser richtete im ehemaligen Augustinerkloster eine Stadtschule ein, die sich großer Berühmtheit erfreute. Die Reformierung des Schulwesens war eine unter mehreren damals dringlichen Aufgaben, zu denen beispielsweise auch die Vereinheitlichung der evangelischen Gottesdienstordnungen und die Organisation der Armenfürsorge in Magdeburg gehörten.