PM 88 | 27.10.2015
Evangelische Kirchengemeinden feiern Reformationstag

Gottesdienste und Konzerte - Ausgewählte Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt und Teilen Sachsens

Der Reformationstag am 31. Oktober wird von den Gemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) mit Gottesdiensten, Konzerten, Vorträgen und Festen gefeiert. Evangelische Christen erinnern an diesem Tag an das Leben und Wirken des Reformators Martin Luther.

Ein Höhepunkt der Feierlichkeiten ist das traditionelle Reformationsfest in Lutherstadt Wittenberg. In der Stadtkirche predigt im Festgottesdienst (10 Uhr) Dr. Gottfried Locher, der Präsident des Schweizerischen Evangelischen Kirchenbunds (SEK).
Werke von Johann Sebastian Bach und John Rutter werden in einem Festkonzert zum Reformationstag (18.30 Uhr) ebenfalls in der Wittenberger Stadtkirche aufgeführt.
In der Wittenberger Schlosskirche predigt zum Reformationsgottesdienst (10 Uhr) der leitende Bischof der Dänischen Volkskirche Peter Skov-Jakobsen. Musik aus der Reformationszeit mit Sängern und Instrumentalisten der Wittenberger Hofkapelle ist in einem Konzert (14 Uhr) in der Schlosskirche zu hören.

Unter dem Motto „angenommen …“ treffen sich am Wochenende mehr als 500 Jugendliche aus ganz Deutschland zum Konfirmandentreffen LUTHERSPASS in Wittenberg. Höhepunkte des Konfirmandentreffens sind der Jugendgottesdienst am Reformationstag und der anschließende große Umzug durch die Wittenberger Altstadt bis zur Schlosskirche.

In Eisleben, dem Geburts- und Sterbeort Martin Luthers, feiern alle Kirchengemeinden der Stadt einen Reformationsgottesdienst (10 Uhr) in der Petrikirche. Am Abend (17 Uhr) gibt es in der St.-Andreas-Kirche eine Aufführung des Oratoriums Elias von Felix Mendelssohn Bartholdy. In Magdeburg gibt es am Reformationstag einen zentralen Festgottesdienst (10 Uhr) in der Johanniskirche. Die Bachkantate „Ein feste Burg ist unser Gott“ wird während eines Kantatengottesdienstes (10 Uhr) in der Torgauer Schlosskirche aufgeführt. In der Pauluskirche in Halle ist am Reformationstag (17 Uhr) Mozarts Messe in C mit der Staatskapelle Halle und dem Paulus-Chor zu hören.
Im Klostergarten in Drübeck gibt es einen „Klostertreff für Leib und Seele“ zum Reformationstag (19.30 Uhr).

Landesbischöfin Ilse Junkermann predigt zum Reformationstag (14 Uhr) in Sundhausen bei Bad Langensalza. Im Anschluss hält sie einem Vortrag (16.15 Uhr) zum Thema „Reformationsjubiläen früher und heute – wie feiern wir angemessen?“.

Hintergrund
Laut Überlieferung soll der Mönch und Theologieprofessor Martin Luther am Tag vor Allerheiligen im Jahr 1517 an die Tür der Schlosskirche in Wittenberg 95 Thesen zu den Themen Ablass und Buße angeschlagen haben, um eine akademische Diskussion darüber herbeizuführen. Damit leitete er die Reformation ein. Im Kern bestritt er die herrschende Ansicht, der Ablass sei die Voraussetzung, den Menschen von der Sünde zu erlösen.
Die Reformation hatte weitreichende Folgen. So ist es gemäß dem „Priestertum aller Gläubigen“ für evangelische Gemeinden selbstverständlich, dass auch Laien nach einer Ausbildung Gottesdienste halten können sowie Mitglied der Kirchenleitung sind. Außerdem werden Frauen zu Pastorinnen ordiniert. Unmittelbar mit der reformatorischen Bewegung ist das evangelische Pfarrhaus entstanden und Pfarrer gründeten Familien. Luther hatte selbst durch seine Heirat mit Katharina von Bora das Ende des Zölibates für die evangelischen Geistlichen eingeleitet. Weltlichen Bezug erlangte Luthers Wirken, indem er dafür gesorgt hatte, dass Kommunen eigene Sozialhaushalte bekamen.

www.lutherspass.de

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151-59128575

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