PM 149 | 10.10.2006
Friedensgottesdienste zum 200 Jahrestag
Doppelschlacht bei Jena und Auerstedt
An den 200. Jahrestag der Schlacht bei Jena und Auerstedt wird in der Kirchenprovinz Sachsen und in der Thüringer Landeskirche am Wochenende mit mehreren Friedensgottesdiensten erinnert. An den Gedenkfeiern in den beiden Dörfern, bei denen am 14. Oktober 1806 die schwersten Gefechte zwischen der preußischen und französischen Armee stattgefunden haben, wirken auch die Bischöfe der beiden Landeskirchen mit: Im Gottesdienst in der Dorfkirche Hassenhausen bei Naumburg hält Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen, am 15. Oktober die Predigt (14 Uhr). In der Kirche von Vierzehnheiligen bei Jena predigt der Thüringer Landesbischof Christoph Kähler (9 Uhr). Bereits am 14. Oktober werden zum Gedenken an die Opfer der Doppelschlacht in den Dörfern und Städten, die von den Kämpfen vor 200 Jahren betroffen waren, um 14 Uhr die Kirchenglocken läuten. Bei der Auseinandersetzung zwischen Preußen und Frankreich kamen mehr als 30.000 Soldaten ums Leben.
„Wenn das Dorf, in dem man lebt und arbeitet, eigentlich auf einem riesigen Friedhof liegt, dann kann man an so einem Datum nicht einfach zur Tagesordnung übergehen. Insofern habe ich von Anfang an die Idee unterstützt, aus dem Hassenhäuser Pfarrhaus einen Erinnerungsort zu machen. Außerdem verbinden wir jeweils zum Jahrestag der Schlacht in unserem Gottesdienst die Feier des Erntedankfestes mit dem Friedensgedenken“, sagt Ulrich Huppenbauer, Ortspfarrer und Vorsitzender des Vereins „Gedenkstätte Hassenhausen 1806“. Das Hassenhäuser Pfarrhaus diente nach dem Kampfgeschehen zwischen preußischem und französischem Heer etwa eine Woche lang als Lazarett. Seit 1994 befindet sich in dem historischen Gebäude eine Ausstellung. Am 15. Oktober 2006 soll es als Geschichts-Museum neu eröffnet werden.
Hassenhausen taucht im Zusammenhang mit der Schlacht bei Jena und Auerstedt nur in wenigen Geschichtsbüchern auf. Allerdings ist das Dorf an der Straße von Bad Kösen nach Eckartsberga der Ort, an dem die größte der beiden Teilschlachten stattgefunden hat. Der französische Marschall Louis-Nicolas Davout besiegte hier den zahlenmäßig überlegenen Hauptteil der preußischen Armee. Diese hatte nach der tödlichen Verwundung ihres Heerführers, des Braunschweiger Herzogs Carl Wilhelm Ferdinand, ihre Leitung verloren. In sechs Stunden starben in und um Hassenhausen rund 15.000 Menschen.
Programm des Friedensgedenkens in Hassenhausen:
Das Programm zum Gedenken in Hassenhausen an die Opfer der Schlacht bei Jena und Auerstedt ist als Anhang dieser Pressemitteilung beigefügt.
Anlage:
Programm des Friedensgedenkens als pdf-Dokument 149-06 PM - Anhang Programm _10.10.2006_.pdf (Dateigröße 60 KByte)
Fragen beantwortet: Pfarrer Ulrich Huppenbauer, 03445/281113 oder 0162/7345866.
Magdeburg, 10. Oktober 2006 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen