PM 014 | 06.04.2017
Karwoche und Ostern
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Friedemann Kahl, 0151-59128575
Veranstaltungen in Sachsen-Anhalt
In der Karwoche vom Palmsonntag bis Karsamstag (9. bis 15. April) gedenken die Kirchengemeinden der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) des Leidenswegs Christi mit großen kirchenmusikalischen Werken, Passionsandachten und Kantatengottesdiensten. Das Osterfest ist einer der Höhepunkte des Kirchenjahres. Die Kirchengemeinden der EKM laden zum Osterfeuer, zu Gottesdiensten und Konzerten ein. Dazu gehört auch die Feier der Osternacht von Karsamstag zum Ostersonntag. Sie ist häufig verbunden mit Taufen. Osterfrühstück und Osterspaziergänge gehören ebenfalls zu den Angeboten von Kirchengemeinden.
Ausgewählte Veranstaltungen in der Karwoche in Sachsen-Anhalt
Die ökumenischen Kreuzwegandacht VIA CRUCIS 2017 durch die Magdeburger Innenstadt mit Landesbischöfin Ilse Junkermann und Bischof Gerhard Feige beginnt am Palmsonntag
(9. April, 18.30 Uhr) am Luther-Denkmal neben der Johanniskirche. Von dort geht es durch die Altstadt über insgesamt sechs Stationen zur Kathedrale St. Sebastian. Erstmals gestalten in diesem Jahr Christen aus Syrien und Eritrea eine Station.
In der Stadtkirche St. Maximi in Merseburg wird am Palmsonntag (9. April, 17 Uhr) die Johannespassion von Johann Sebastian Bach aufgeführt.
Zu einem musikalischen Gottesdienst (9. April, 10 Uhr) mit Aufführung der Passionskantate „So sehr hat Gott die Welt geliebt“ lädt die Gemeinde der Bartholomäuskirche in Halle ein.
Ein Tischabendmahl gibt es am Gründonnerstag (13. April, 18 Uhr) im Zentrum Taufe in Lutherstadt Eisleben.
Am Karfreitag (14. April, 14 Uhr) gibt es im Stendaler Dom St. Nikolaus „Musik und Wort zur Sterbestunde Jesu“ mit Propst Christoph Hackbeil und Domkantor Johannes Schymalla.
In der Stephanikirche in Aschersleben ist am Karfreitag (14. April, 15 Uhr) eine Orgel-Passion mit Wolfgang Kupke (Orgel) und Annette Kupke (Gesang) zu hören.
Ausgewählte Veranstaltungen zu Ostern in Sachsen-Anhalt
Im Naumburger Dom wird am Samstag (15. April, 23.30 Uhr) ein Gottesdienst mit Taufen zur Osternacht gefeiert. In der Dorfkirche Rösa (Kirchenkreis Wittenberg) beginnt die Osternacht am Karsamstag (15. April, 22.30 Uhr) vor der Kirche an einem Feuer - später die Osterkerze entzündet und in die Kirche getragen.
In der Trinitatiskirche in Genthin gibt es am Ostersonntag (16. April, 6 Uhr) einen morgendlichen Gottesdienst zur Osternacht. Einen Familiengottesdienst mit Posaunenchor feiert die Gemeinde der Marienkirche in Salzwedel.
In der Liebfrauenkirche in Halberstadt gibt es nach dem Gottesdienst (16. April, 10 Uhr) ein gemeinsames Osterfrühstück.
Landesbischöfin Ilse Junkermann predigt zum Festgottesdienst am Ostersonntag (16. April, 10 Uhr) im Remter des Magdeburger Doms.
Zum Ostersonntagsgottesdienst mit Abendmahl und Osterlachen lädt die Gemeinde der Johanniskirche nach Wernigerode ein.
Hintergrund:
Die Karwoche wird auch "heilige Woche" oder "stille Woche" genannt. Das Wort kommt vom altdeutschen "kara", also wehklagen. Die Karwoche ist die Woche vor Ostern. Sie ist der Höhepunkt der Passionszeit, der Leidenszeit Christi, und beginnt mit dem Palmsonntag, der Erinnerung an den Einzug Jesu in Jerusalem. Gründonnerstag ist der Tag vor Karfreitag. "Grün" meint nicht die Farbe, sondern wird von "gronan" (greien, weinen) abgeleitet. Gründonnerstag erinnert an das letzte Abendmahl, das Jesus mit seinen Jüngern feiert. Anschließend zieht sich Jesus in den Garten Gethsemane zurück und betet. Dort wird er in der Nacht von den Römern gefangen genommen, weil ihn sein Jünger Judas verraten hat.
Der Karfreitag ist einer der höchsten Feiertage der evangelischen Christen - und einer der traurigsten. Am Karfreitag ist Christus gekreuzigt worden. Um die "dritte Stunde" nach Sonnenaufgang, also gegen 9 Uhr, wird Jesus von römischen Soldaten auf dem Berg Golgatha gekreuzigt. Am Mittag verfinstert sich die Sonne bis zur neunten Stunde, also gegen 15 Uhr. Zu dieser Todesstunde Jesu wird in vielen Gemeinden eine Andacht gehalten: ohne Glockengeläut, ohne Orgel und ohne Altarschmuck - oft aber mit der Feier des Abendmahles.
Doch der Tod Jesu soll nicht das letzte Wort haben. Am dritten Tag, so berichtet die Bibel, wird er auferstehen, zum Osterfest. Es ist das älteste Fest der Christen und gilt als Höhepunkt des Kirchenjahres. Gefeiert wird die Auferstehung Jesu und damit die Überwindung des Todes. Besonders symbolisch ist die Osternacht, an deren Ende das Licht die Dunkelheit durchbricht. Die Tradition, in der Osternacht zu taufen, reicht bis in das 4. Jahrhundert zurück.
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