PM 132 | 18.11.2008
Kirche gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit

Tagung an der Evangelischen Akademie in Wittenberg
Kirche gegen Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit

Der Umgang mit Rechtsextremismus und Fremdenfeindlichkeit ist Thema einer zweitätigen Veranstaltung an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt vom 20. bis 21. November in Lutherstadt-Wittenberg. In Vorträgen und Gesprächen sollen aktuelle Fragen zu Erscheinungsformen und Ideologie des Rechtsextremismus erörtert werden. So gibt es beispielsweise ein Impulsreferat unter dem Titel „Nächstenliebe braucht Klarheit“ von Axel Noack, Bischof der Kirchenprovinz Sachsen. Weiter vorgesehen ist eine Gesprächsrunde zum Thema „Kirchgemeinde und die regionale Zivilgesellschaft“, an der unter anderen Helge Klassohn, Kirchenpräsident der Landeskirche Anhalts, und der Stendaler Superintendent Michael Kleemann teilnehmen.

Originaltext der Einladung:

In unserer Gesellschaft sind fremdenfeindliche und rechtsextremistische Einstellungen nach wie vor verbreitet. Vorbehalte gegenüber Fremden beobachten wir auch in der Kirche, obwohl „Fremdlinge“ schon im Alten Testament „Einheimischen“ gleichgestellt wurden. Öffnet Kirche Fremden ihre Türen? Und wie hält es die Kirche mit rechtsextremen Parteigängern in ihren Reihen?

Christlicher Glaube und rechtsextreme Ideologie sind unvereinbar. In Ostdeutschland sieht sich die Kirche jedoch durch die Verankerung rechtsextremer Identitätsangebote herausgefordert. Zugleich ist die Kirche ein wichtiger zivilgesellschaftlicher Akteur, der faktisch in jedem Dorf präsent ist. Wie verhalten wir uns als Christinnen und Christen, wenn in unserer Gemeinde oder Kommune fremdenfeindliche Äußerungen fallen? Greifen wir ein, wenn Menschen wegen ihres Aussehens bedroht werden? Was tun wir, wenn wir sehen, dass ein Mitglied des Gemeindekirchenrates Plakate rechtsextremer Parteien aufhängt?

Am Ende des Dekadenjahres „Nächstenliebe verlangt Klarheit. Evangelische Kirche gegen Rechtsextremismus“ fragen wir, wie es weitergeht. Welche Erfahrungen lohnen sich mitzunehmen und fortzuentwickeln? Was hat sich nicht bewährt? Anhand praktischer Beispiele wollen wir mit Rechtsextremismusexpertinnen, Theologen und Menschen, die in kritischen Situationen gehandelt haben, ins Gespräch kommen und Erfolg versprechende Strategien erarbeiten.

Initiatoren der Veranstaltung sind die evangelischen Kirchen in Sachsen-Anhalt, der Verein Miteinander sowie die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalts.

Weitere Informationen finden Sie unter: www.ev-akademie-wittenberg.de

Rückfragen an: Kordula Wolters, 03491/498811


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