PM 59 | 27.04.2006
Kirchen fuer bundeseinheitliche Regelung des Bleiberechts

„Integration braucht Zukunftssicherheit“

„Deutschland braucht eine bundesweit einheitliche Bleiberechtsregelung für langjährig geduldete Flüchtlinge“. Das fordert der Beauftragte der Evangelischen Kirchen bei Landtag und Landesregierung Sachsen-Anhalt, Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser, mit Blick auf die kommende Woche tagende Innenministerkonferenz in Garmisch-Partenkirchen.

„Die Kriterien für die Erlangung des Bleiberechts müssen so gestaltet werden, dass sie für die Betroffenen erfüllbar und für die Gesellschaft nachvollziehbar sind. Langjährig geduldete Flüchtlinge sollten einen sicheren Aufenthaltsstatus in Deutschland bekommen“, sagt Albrecht Steinhäuser. Das neue Zuwanderungsgesetz trage aber nicht dazu bei, das Phänomen der sogenannten „Kettenduldungen“ abzuschaffen. Durch das Gesetz werde weder eine unerträgliche Lebenssituation für die Betroffenen beendet, noch eine Perspektive eröffnet, die diesen Menschen die Möglichkeit gibt, sich in Deutschland einzubringen. „Wenn Integration wirklich gelingen soll, dann brauchen diese Menschen Zukunftssicherheit. Denn es wird sich nur derjenige die Mühe machen, unsere Kultur kennenzulernen, unsere Sprache zu lernen, der weiß, dass er eine Chance bekommt, hier leben zu können.“

Außerdem spricht sich der Beauftragte der Evangelischen Kirchen gegen Abschiebungen von Nachkommen aus langjährig geduldeten Flüchtlingsfamilien aus. „Eine Rückführung dieser Kinder und Jugendlichen in das Herkunftsland der Eltern, dessen Sprache sie nicht beherrschen und zu dem sie keine Bindungen haben, nimmt den Heranwachsenden die Zukunftsperspektive. Deutschland gehen dadurch wichtige Potenziale für eine offene und leistungsfähige Zukunft verloren.“

Unter www.ekmd-online.de ist ein Foto von Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser zum kostenlosen Download eingestellt Pfad: » Unsere Kirchen » Beauftragte bei den Landtagen).

Fragen beantwortet: Oberkirchenrat Albrecht Steinhäuser, 0171/2727866.

Magdeburg und Dessau – 27. April 2006


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