PM 088 | 10.09.2024
Landesbischof Kramer zum Tod von Friedrich Schorlemmer
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Friedemann Kahl, 0151 59128575
„Eine klare und streitbare Stimme für Frieden, Demokratie, Gerechtigkeit“
Zum Tod des Theologen und Bürgerrechtlers Friedrich Schorlemmer sagt der Landesbischof der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM), Friedrich Kramer:
„Mit Friedrich Schorlemmer verliert die mitteldeutsche Kirche einen ihrer großen Geister, der über die mitteldeutsche Kirche hinaus in ganz Deutschland eine wichtige Stimme gewesen ist, eine klare und streitbare Stimme für Frieden, für Demokratie, für Gerechtigkeit. Er hatte ein gutes Gespür dafür, was zu welcher Zeit zu sagen war. Wir könnten ihn gerade heute gut gebrauchen. Er wäre eine Stimme, die gehört wird und die man ernst nimmt. Er war für viele eine wichtige Orientierung. Er hat in gutem Sinne protestantischen freiheitlichen Geist gelebt.
Ich war zu seinem 80. Geburtstag bei ihm, da war er schon auf dem Weg in die andere Welt. Ich wünsche seinen Angehörigen, dass sie in dieser Zeit der Trauer Kraft und Trost finden. Wir sind Gott dankbar, dass wir mit Friedrich Schorlemmer jemanden hatten, der so klar für die Botschaft Jesu Christi des Friedens und der Gewaltlosigkeit eingestanden ist.“
Hintergrund
Friedrich-Wilhelm Schorlemmer wurde 1944 in Wittenberge geboren und wuchs im Pfarrhaus von Werben in der Altmark auf. Friedrich Schorlemmer verweigerte den Wehrdienst und absolvierte sein Abitur an der Volkshochschule. Von 1962 bis 1967 studierte er evangelische Theologie in Halle/Saale. Anschließend war er als Studieninspektor an den Franckeschen Stiftungen tätig. 1970 wurde Friedrich Schorlemmer Jugend- und Studentenpfarrer in Merseburg. 1978 ging er als Dozent an das Predigerseminar in Wittenberg und wurde zudem Pfarrer an der Predigtstätte Martin Luthers, der Wittenberger Schlosskirche. Im September 1989 gehörte Schorlemmer zu den Mitbegründern des „Demokratischen Aufbruches“, später trat er der SPD bei. Von 1992 bis 2007 arbeitete er als Studienleiter an der Evangelischen Akademie Sachsen-Anhalt in Lutherstadt Wittenberg.
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