PM 98 | 10.09.2012
Leitende Geistliche zur Initiative „Ökumene jetzt“

Landesbischöfin Ilse Junkermann (Evangelische Kirche in Mitteldeutschland), Bischof Dr. Gerhard Feige (Bistum Magdeburg) und Kirchenpräsident Joachim Liebig (Evangelische Landeskirche Anhalts) äußern sich zum Anliegen der Initiative „Ökumene jetzt“ wie folgt:

„Mit ihrem Aufruf „Ökumene jetzt“ haben Christinnen und Christen aus Politik und Gesellschaft gezeigt, dass ihnen Ökumene eine Herzensangelegenheit ist. Über dieses leidenschaftliche Engagement freuen wir uns. Der Aufruf macht deutlich, wie hoch das Interesse daran ist, die ökumenischen Beziehungen auf den verschiedenen Ebenen zu vertiefen und weiter zu gestalten. Dass im Text die Taufe in besonderer Weise hochgeschätzt und ihre verbindende Kraft betont wird, begrüßen wir sehr. Nicht nachvollziehen können wir hingegen, wenn die Einheit vorrangig als organisatorische Einheit ohne eine klare Verständigung über grundsätzliche Lehrfragen gesehen wird. Einheit zeigt und erweist sich als großer Wert auch darin, dass Christen verschiedener Konfessionen gemeinschaftlich durch Wort und Tat das Evangelium in unserer Gesellschaft bezeugen. Ökumene konkretisiert sich vor allem in der Begegnung, und hier gibt es noch viele neue Felder zu erschließen. Diese Erfahrung haben wir als Vertreter unserer Kirchen in Sachsen-Anhalt schon an ganz unterschiedlichen Stellen machen dürfen: bei unseren regelmäßigen Gesprächen wie bei anderen gemeinsamen Treffen, Gottesdiensten und Projekten.“

Hintergrund
Prominente Katholiken und Protestanten aus Kirche, Politik, Wissenschaft, Wirtschaft, Kultur und Sport haben in der vergangenen Woche einen gemeinsamen Appell vorgestellt, in dem sie fordern, dass sich Katholische und Evangelische Kirche vereinen sollen. Zu den Unterzeichnern zählen unter anderem Talkmaster Günther Jauch, Büchner-Preisträger Arnold Stadler, Altbundespräsident Richard von Weizsäcker und der Präsident des Deutschen Olympischen Sportbundes, Thomas Bach. Mit dem Aufruf unter dem Motto „Ökumene jetzt: ein Gott, ein Glaube, eine Kirche“ wird nun um Unterstützung aus Kirchenleitungen und Gemeinden geworben. So sollen die Gemeinden kirchliches Leben miteinander gestalten, Räume gemeinsam nutzen und die organisatorische Einheit anstreben. Anlass für die Initiative ist der 50. Jahrestag des Zweiten Vatikanischen Konzils im Jahre 2012 sowie der 500. Jahrestag der Reformation im Jahr 2017.

Mehr Infos unter: www.oekumene-jetzt.de

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151/59128575

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