PM 65 | 05.08.2015
Lothar-Kreyssig-Friedenspreis für Amadeu Antonio Stiftung

Preisverleihung am 7. November in Magdeburg

Der Lothar-Kreyssig-Friedenspreis geht in diesem Jahr an die Amadeu Antonio Stiftung. Die Preisverleihung würdigt das Engagement der Stiftung für Migration, Einwanderung und eine spezifische Willkommenskultur als eine konsequente Weiterführung von Lothar Kreyssigs Einsatz für bedrängte Menschen unter aktuellen gesellschaftlichen Bedingungen. Versöhnung und der Kampf gegen Antisemitismus sind die zentralen Botschaften des Wirkens von Lothar Kreyssig (1898-1986) als dem Gründer der Aktion Sühnezeichen und Namensgeber des Preises. Die öffentliche Verleihung ist am 7. November 2015 (11 Uhr) in der Magdeburger Johanniskirche. Die Laudatio hält Bundestagspräsident a.D. Wolfgang Thierse.

„Die Amadeu Antonio Stiftung hat sich durch ihr zivilgesellschaftliches Engagement profiliert und die Friedens- und Versöhnungsarbeit in Deutschland seit 1998 maßgeblich geprägt. Die Stiftung unterstützt neben der aktiven publizistischen Arbeit besonders im Internet Initiativen und Projekte mit Informationen. Positiv fällt die breite Streuung auf, mit der es gelingt, unmittelbar und praktisch in die Gesellschaft zu wirken“, so Professor Martin Kreyssig, Vertreter der Familie im Kuratorium des Lothar-Kreyssig-Friedenspreises, zur Entscheidung der Preisvergabe.

Amadeu Antonio Kiowa lebte als angolanischer Vertragsarbeiter in Eberswalde in Brandenburg. Im November 1990 zog eine Gruppe von etwa 50 rechtsextremen Jugendlichen mit Baseballschlägern durch die Stadt, um Jagd auf Schwarze zu machen. Sie verletzten zwei Mosambikaner schwer, der 28-jährige Amadeu Antonio Kiowa verstarb an den Folgen der Schläge. Er war eines der ersten Todesopfer rassistischer Gewalt nach der Wiedervereinigung. Die Amadeu Antonio Stiftung wurde 1998 gegründet. Im Herbst 1999 übernimmt der damalige Bundestagspräsident Wolfgang Thierse die Schirmherrschaft der Stiftung. Prominente wie Peter Maffay, Rita Süssmuth, Christian Berkel, Cem Özdemir, und Gesine Schwan zählen zu den zahlreichen Unterstützern.

Internet: www.amadeu-antonio-stiftung.de

Hintergrund:
Der mit 3.000 Euro dotierte Lothar-Kreyssig-Friedenspreis wird seit 1999 alle zwei Jahre an Personen oder Gruppen verliehen, die sich für die Versöhnung verdient gemacht haben, besonders im Blick auf jüdische Menschen und auf ost- und südosteuropäische Nachbarn. Das Thema „Versöhnung“ war zentraler Bestandteil des Lebenswerkes von Dr. Lothar Kreyssig. Frühere Träger des Kreyssig-Friedenspreises sind der ehemalige Ministerpräsident Polens, Tadeusz Mazowiecki (1999) oder die einstige Staatsministerin Hildegard Hamm-Brücher (2001).

RÜCKFRAGEN

Stephan Hoenen, 0391-5410637 (Superintendent des Kirchenkreises Magdeburg und Vorsitzender des Kuratoriums des Lothar-Kreyssig-Friedenspreises)

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