PM 119 | 09.11.2009
Martinshörnchen und Laternenumzüge - Gemeinden feiern Martinstag am 11. November

Am Mittwoch (11. November) wird in zahlreichen Kirchengemeinden Sachsen-Anhalts mit verschiedenen Bräuchen der Martinstag gefeiert. Es ist der Gedenktag des Bischofs Martin von Tours, aber gleichzeitig auch der Tauf- und Namenstag Martin Luthers.

In Magdeburg beispielsweise feiert die Domgemeinde am Mittwoch (16:30 Uhr) zusammen mit dem Ökumenischen Domgymnasium und St. Sebastian ein Martinsfest. Nach der Veranstaltung, die von den Dombläsern eröffnet wird, findet der Umzug zum Martinsfeuer am Kloster unserer Lieben Frauen statt, wo dann traditionell die begehrten Martinshörnchen verteilt werden. Die Gemeinde der Nicolaikirche führt zusammen mit ihrem Kinder- und Jugendchor ihr Martins-Musical (16:30 Uhr) auf. Anschließend wird es einen Laternenumzug geben.

Auch die Lutherstädte Wittenberg und Eisleben sowie Gemeinden in Halle, Stendal und Halberstadt begehen den Martinstag. In Wittenberg ist es Tradition, dass es einen Umzug von der Stadtkirche zur katholischen Kirche gibt, wo die Martinshörnchen verteilt werden. In Eisleben wird an Martin Luthers Geburtstag (10. November, 16 Uhr) ein Familiengottesdienst in der St.-Petri-Pauli Kirche stattfinden. Im Anschluss gibt es eine Andacht (17 Uhr) am Lutherdenkmal.

Hintergrund
Es sind zahlreiche Legenden über den Heiligen Martin überliefert. Die wohl bekannteste berichtet, dass Martin bei einem Ritt vor Tours einem frierenden Bettler begegnet sei. Diese armselige Gestalt rührte ihn so an, dass er etwas tat, was seinem Stand als römischer Offizier völlig widersprach: Er stieg von seinem Ross, teilte seinen Mantel in zwei Hälften und gab eine davon dem Bettler. Durch diese Tat ist Martin Symbolgestalt für christliche Demut und Barmherzigkeit geworden. Die verschiedenen Brauchtümer sollen an die Taten des Heiligen Martins erinnern. Sie sind jedoch regional sehr verschieden. Meist ziehen Kinder nach Einbruch der Dunkelheit mit ihren Laternen durch die Straßen und singen Martinslieder. Diese Umzüge haben eine symbolische Bedeutung: Sie bringen Licht in die Dunkelheit, ebenso wie barmherziges Verhalten Hilfe bringt. Zum Abschluss gibt es bei vielen Umzügen Martinshörnchen, Martinsbrezeln oder Weckmänner, die an die Hilfsbereitschaft des Heiligen Martin erinnern sollen. Das Martinshörnchen hat die Form einer halbierten Brezel und soll so daran erinnern, dass der Heilige Martin seinen Mantel mit einem Bettler teilte. Es ähnelt aber auch dem Abdruck eines Pferdehufes vom Pferd des Heiligen und soll Glück bringen.

RÜCKFRAGEN

Friedemann Kahl, 0151/59128575

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