PM 104 | 06.09.2007
Naumburger Domschule St Martin wird eingeweiht
„1.000-jährige Schultradition am Naumburger Dom wiederbelebt“
Am 30. August hat sie ihren Schulbetrieb in der ehemaligen Domkurie im Herzen Naumburgs aufgenommen, am kommenden Sonnabend wird sie im zentralen Gotteshaus der Saalestadt samt Schlüsselübergabe offiziell eingeweiht (8.09.): die „Domschule St. Martin“, evangelische Ganztagsgrundschule in Naumburg. Zum Festgottesdienst im Dom St. Peter und St. Paul um 14 Uhr werden neben Schülern, Lehrern, Eltern und Förderern der Schule zahlreiche Gäste aus Politik, Wirtschaft, Kirche und Kultur erwartet. Unter ihnen Kultusstaatssekretär Winfried Willems, Naumburgs Oberbürgermeister Bernward Küper, und der Dechant der Vereinigten Domstifter zu Merseburg, Naumburg und des Kollegiatstifts Zeitz, Georg Graf von Zech-Burkersroda. Die Predigt hält Reinhard Voitzsch, Superintendent des Kirchenkreises Naumburg-Zeitz. Im Anschluss an den Gottesdienst findet in der Domschule ein Festprogramm statt (Domplatz 3).
„Als im Zuge der Bauarbeiten in der Domkurie die frühere Apsis der St.-Martins-Kapelle freigelegt wurde, war der Name für unsere Schule gefunden“, sagt Pfarrer Michael Bartsch, Vorsitzender des Trägervereins „Evangelisches Schulprojekt Burgenlandkreis“. „Wir haben eine wunderbare Schule in fantastischer Lage. Den Vereinigten Domstiftern sind wir sehr dankbar, dass sie uns diese Gebäude zur Verfügung stellen. Und wir revanchieren uns. Mit unserem Einzug in den früheren Sitz der Domherren beleben wir die fast 1.000-jährige Schultradition des Naumburger Doms neu.“
Geschichte der „Domschule St. Martin“:
1028 wurde in Naumburg eine Klerikerschule angesiedelt. Aus dieser entwickelte sich später das Domgymnasium der Saalestadt, das schließlich in den 50er Jahren des vergangenen Jahrhunderts geschlossen werden musste. Die „Domschule St. Martin“ versteht sich in der Tradition der früheren kirchlichen Schulen Naumburgs. Sie geht hervor aus der „Evangelischen Grundschule Burgenlandkreis“. Diese wurde 2001 gegründet und war zunächst in den Räumen der Max-Klinger-Grundschule in Kleinjena untergebracht, dann in der Naumburger Jan-Hus-Schule. Mit dem Programm der Bundesregierung zur Ganztagsschulen-Förderung sah der Trägerverein 2003 die Chance für die konzeptionelle Weiterentwicklung der Grundschule. Im August dieses Jahres wurde schließlich der Umzug in die barocken Gebäude am Naumburger Dom und damit der Ausbau des Schulbetriebs abgeschlossen. Die Kosten für die Sanierung der ehemaligen Domkurie belaufen sich auf fast drei Millionen Euro. Diese wurden durch Mittel von Bund, Land, Kommune, Kirche sowie Spenden finanziert.
Insgesamt 94 Mädchen und Jungen besuchen die Klassen 1 bis 4 in der St.-Martin-Schule. Sie werden in fünf Lerngruppen von fünf Lehrerinnen und drei Honorarkräften unterrichtetet. Nach Schulende kümmern sich fünf Erzieherinnen im Kinderhort um die Schüler. Die ausgebildeten Pädagoginnen sind für Nachmittagsangebote und pädagogische Projekte verantwortlich. Neben der Grundschule und dem Kinderhort befindet sich außerdem die Domsingschule des Kirchspiels Naumburg unter dem Dach der „Domschule St. Martin“.
Fragen beantwortet: Pfarrer Michael Bartsch (Naumburg), 03445/200006.
Magdeburg, 6. September 2007 - Pressestelle der Kirchenprovinz Sachsen