PM 115 | 25.10.2008
Pilger sind mit Fussblasen Muskelkater und Zuversicht unterwegs
Pilger sind mit Fußblasen, Muskelkater und Zuversicht unterwegs
Viel Hilfsbereitschaft der Menschen am Wegrand und an den Haltestationen
Mit Verspätung, Fußblasen und Muskelkater, jedoch trotzdem guter Dinge, haben die Teilnehmer der Pilgerreise „Mit Luther unterwegs“ gestern Nachmittag Thüringen verlassen und sind nun in Sachsen-Anhalt unterwegs. Sie haben sich auf die Spuren von Martin Luther begeben, der vor 500 Jahren von Erfurt nach Wittenberg gereist ist, um dort den Universitäts-Lehrstuhl für Moralphilosophie zu übernehmen. Am 31. Oktober sollen sie zu den Reformationsfeiern in Wittenberg eintreffen. Der Weg ist 313 Kilometer lang.
An den ersten beiden Tagen zeigte sich, wie anstrengend das tägliche Pensum von 20 bis 30 Kilometern ist, und wie viel unvorhergesehene Zwischenfälle eingerechnet werden müssen. Mit Improvisationsvermögen der Organisatoren von der Thüringer Landeskirche sowie Hilfsangeboten der Christen vor Ort konnten jedoch alle Hürden gemeistert werden.
Die Pilger wurden für ihre Mühen mit der beeindruckenden Natur am Wegrand, spannenden Informationen an den Haltestationen sowie der herzlichen Hilfsbereitschaft in den Kirchgemeinden entschädigt. So wurden sie in Weimar mit einem reichhaltigen Büfett und in Oberreißen mit einer Auswahl von acht Suppen bewirtet, Posaunenbläser spielten ihnen zu Ehren und die Kirchen sind für Andachten geöffnet. Das Interesse an der Pilgerreise ist größer als erwartet. Die Wanderer werden von Zuschauern am Wegrand mit Grüßen bedacht, sie bekommen ihre Wasserflaschen aufgefüllt oder Äpfel zugesteckt. Bisher fanden sich auch schon zahlreiche Mitläufer, die sich der Gruppe zeitweise angeschlossen haben.
Nach dem Mittagessen in Oberreißen im Landkreis Sömmerda sind die Pilger gestern über Thüsdorf und Seena nach Eckartsberga gewandert. Dort gab es einen Vortrag zur „Via Regia“ und heute führt der Weg über Lißdorf und Punschrau nach Rossbach. Morgen sind die Pilger in Naumburg, Schönburg und Weißenfels zu Gast.
Zur Stammgruppe gehören 50 Pilger. Für Tagestouren schließen sich Einzelpersonen sowie Gruppen an. Die Kirchen am Weg sind Pilgerstationen. Die Gemeinden laden zu Konzerten, Andachten, Ausstellungen, Vorträgen, Führungen und Diskussionsrunden ein. Außerdem bewirten sie die Wanderer. Übernachtet wird in einfachen Pilgerquartieren, auf Matratzen im Gemeinderaum oder auf Wunsch in Pensionen und Hotels.
Die Pilgerreise ist die Startaktion der Evangelischen Kirchen in Mitteldeutschland (EKM) in die Luther-Dekade. Das Ziel: Die Menschen aus der neuen Kirche in Mitteldeutschland sollen sich kennenlernen und miteinander ins Gespräch kommen. Den Mittelpunkt bildet die Diskussion darüber, was Luther uns heute zu sagen hat und was evangelisch ist. Auf dem Weg werden 9,5 neue Thesen erarbeitet. Am Reformationstag sollen sie in Wittenberg auf dem Markt verkündet werden.
Hinweis an die Redaktionen: Wir bitten Sie um einen Hinweis darauf, dass Besucher an allen Haltepunkten herzlich willkommen sind sowie Wegstrecken mitpilgern können.
Die Reiseroute im Internet: www.ekmd-online.de
Bei Rückfragen: Susanne Sobko, 0171-5459194, oder vor Ort Franziska Schreiber, 0170-1017256
