PM 88 | 29.09.2014
Seit zehn Jahren gibt es ein Landeskirchenamt in Mitteldeutschland

Fazit der Präsidentin: Gelungener, aber nicht ganz leichter Prozess

Am 1. Oktober feiert die Evangelische Kirche in Mitteldeutschland (EKM) ein Jubiläum: Seit zehn Jahren gibt es das gemeinsame Landeskirchenamt der ehemaligen Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen. Die Föderation der Landeskirchen war am 1. Juli 2004 in Kraft getreten.

Brigitte Andrae, Präsidentin des Landeskirchenamtes der EKM, zieht ein positives Fazit über den Prozess des Zusammenwachsens: „Ein gelungener und nicht ganz leichter Prozess mit Konflikten, Widerständen und Verlust-Erfahrungen. Feiern können wir, dass etwas Neues geschaffen wurde, in das die Erfahrungen und Traditionen aus beiden Landeskirchen eingeflossen sind“. Konzepte seien neu entwickelt, Kräfte gebündelt, Doppelstrukturen abgeschafft und Rechtsgrundlagen vereinheitlicht worden. Auch die erzielten Einsparungen hebt sie hervor, erreicht durch die Zusammenlegung von Standorten, den Verkauf von Immobilien und den Abbau von Stellen. „Bemerkenswert finde ich, dass es keine betriebsbedingten Kündigungen gab und der Umzug in das neue Landeskirchenamt in Erfurt innerhalb des geplanten Zeit- und Kostenrahmen blieb“, betont die Präsidentin.

Wichtig sei nun, das Amt noch mehr als Dienstleister für die Kirchenkreise und Kirchengemeinden weiterzuentwickeln, sowie die Rechtsvorschriften zu vereinfachen. Zudem wünscht sie sich ein stärkeres Zusammenwachsen: „Wir haben einen Rahmen geschaffen, der noch mit mehr Leben gefüllt werden muss“.

Hintergrund:
Die Synoden der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Thüringen und der Evangelischen Kirche der Kirchenprovinz Sachsen hatten im Jahr 2000 einen „Vertrag über die verbindlich strukturierte Kooperation mit dem Ziel einer Föderation“ beschlossen, der ab dem 1. Januar 2001 galt. Die Föderation der Landeskirchen trat am 1. Juli 2004 in Kraft, das gemeinsame Kirchenamt an den Standorten Magdeburg und Eisenach nahm am 1. Oktober 2004 die Arbeit auf. Die Leitung übernahm ein Kollegium mit sechs Dezernenten und den beiden Bischöfen. Jede der beiden Kirchen behielt ihre Teilkirchensynode und ihre Teilkirchenleitung. 2007 stimmten die Synoden für eine Fusion. Im Januar 2009 entstand mit dem Zusammenschluss die „Evangelische Kirche in Mitteldeutschland“ (EKM) mit einer Leitung, einer Synode und einem Bischof mit Sitz in Magdeburg. Das gemeinsame Kirchenamt befindet sich seit Juni 2011 im umgebauten und restaurierten Collegium maius in Erfurt. Maßnahmen der Strukturanpassung dauern bis ins Jahr 2015 an, jährlich sollen dann insgesamt etwa 1,8 Millionen Euro eingespart werden. Die EKM hat etwa 800.000 Mitglieder.

Hinweis an die Redaktionen: Anbei finden Sie ein Foto des Collegium maius, des gemeinsamen Kirchenamtes in Erfurt (Bild-Autorin Annelie Hollmann).

Download
Collegium maius
(JPG, 939 KB)

RÜCKFRAGEN

Brigitte Andrae, 0361-51800100

Bleiben Sie mit unseren Newslettern auf dem Laufenden.

Hier Abonnieren

Die besten News per E-Mail - 1x pro Monat - Jederzeit kündbar