PM 129 | 04.11.2010
Tagung befasst sich mit Flüchtlingen an den EU-Außengrenzen

Ehemaliger Kapitän des Rettungsschiffes „Cap Anamur“ zu Gast

Eine Tagung unter dem Titel „Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen – eine Herausforderung für unser Handeln“ veranstaltet das Lothar-Kreyssig-Ökumenezentrum der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) vom 10. bis 11. November in Magdeburg. In Vorträgen, Gesprächsrunden und Arbeitsgruppen werden die Teilnehmerinnen und Teilnehmer gemeinsam mit internationalen Fachleuten und Betroffenen die unterschiedlichen Blickwinkel der Flüchtlingssituation diskutieren.

„In den Medien ist nur wenig über Flüchtlinge an den EU-Außengrenzen und über den Umgang mit ihnen zu erfahren. Hilflosigkeit herrscht bei denen, die sich für die Einhaltung der Menschenrechte engagieren. Verzweiflung prägt oft die Gesichter der Flüchtlinge aus Afrika oder Asien. Das Sterben der Flüchtlinge an Europas Außengrenzen kann nicht länger stillschweigend hingenommen werden. Der kritische Blick während dieser Tagung wird auf die konkreten Maßnahmen der EU und ihrer Mitgliedsstaaten, auf den neuen EU-Asyl- und Einwanderungspakt gerichtet“, sagt Petra Albert, Beauftragte der EKM für Migration und Interreligiösen Dialog.

Auf der Tagung spricht unter anderen der ehemalige Kapitän des Rettungsschiffes „Cap Anamur“, Stefan Schmidt, zum Thema „Menschenrechte in Seenot – eine menschenrechtliche Perspektive“. Die Veranstaltung endet am Donnerstag (11. November, 13.30 Uhr) mit einer Podiumsdiskussion. Gesprächspartner sind unter anderen Franziska Keller (Abgeordnete der Grünen im Europaparlament), Karl Kopp (Pro Asyl), Pastorin Fanny Dethloff (Vorsitzende der Ökumenischen Arbeitsgemeinschaft „Asyl in der Kirche“) und Amidou Traore (Sozialarbeiter der Erstaufnahmeeinrichtung für Flüchtlinge).

Hintergrund
Die Nichtregierungsorganisation „Fortress Europe“ hat zwischen 1988 und 2009 insgesamt 14.714 Menschen gezählt, die an den EU-Außengrenzen gestorben sind. Die Dunkelziffer wird als erheblich höher eingeschätzt. Es muss davon ausgegangen werden, dass jeder vierte Flüchtling im Mittelmeer ertrinkt. Zudem werden tausende Menschen noch auf offener See abgefangen, im Schlepptau nach Libyen geschafft und dort unter menschenunwürdigen Bedingungen inhaftiert.

Die Tagung beginnt am Mittwoch (10. November, 13.30 Uhr) im Roncalli-Haus (Max-Josef-Metzger-Str.12) in Magdeburg.

RÜCKFRAGEN

Wolfgang Geffe, 0151-15210551

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