PM 2 | 10.01.2014
Theologische Tage in Halle laden zu Vorträgen und Diskussionsrunden ein
BEI RÜCKFRAGEN
Justus Vesting, 0345-5523021"Kirche und Krieg – Ambivalenzen in der Theologie"
Das Verhältnis zwischen „Kirche und Krieg“ steht im Mittelpunkt der Theologischen Tage an der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (15./16.Januar). Das traditionsreiche Symposium in den Franckeschen Stiftungen (Franckeplatz 1, Haus 30) wird von der Theologischen Fakultät der Universität gemeinsam mit der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM) und der Evangelischen Landeskirche Anhalts veranstaltet. Die Vorträge, Workshops und Diskussionsrunden sind offen für alle Interessenten, der Eintritt ist frei.
Der Schwerpunkt des ersten Tages (15.1.) liegt auf den „Ambivalenzen des Erbes“: Dabei nehmen Vorträge zu Reformation und Krieg, zur deutsch-deutschen Friedensbewegung im „Kalten Krieg“, zum Verhältnis von Lutherrenaissance und Erstem Weltkrieg die historische Perspektive in den Blick und werden um Workshops zur Kriegspredigt, zu den Bausoldaten in der DDR, zu Luthers Soldatenschrift und zum Militärseelsorgestreit ergänzt.
Der zweite Tag (16.1.) widmet sich den „Ambivalenzen der Gegenwart“, wobei aktuelle Konflikte als Herausforderung in der aktuellen Völkerrechtsdiskussion und für die ökumenische Friedensethik und kirchliche Friedensarbeit analysiert werden. In einer von dem Journalisten Uli Wittstock moderierten Podiumsdiskussion werden ein Völkerrechtler (Christian Walter), ein Soldatenseelsorger (Wolfram Schmidt), ein Theologe und Friedensforscher (Joachim Garstecki) und ein ehemaliger Bundeswehrgeneral (Andreas Wittenberg) über Krieg und Kirche, Theologie und Terror, Frieden und Fronten in unserer Zeit diskutieren.
Zum Thema der Theologischen Tage
2014 jährt sich zum 100. Mal der Beginn der „Urkatastrophe des zwanzigsten Jahrhunderts“, wie Ernst Schulin den Ersten Weltkrieg bezeichnete. Wie kaum ein anderer Krieg in der europäischen Geschichte ist dieser Erste Weltkrieg auf allen kriegsführenden Fronten theologisch flankiert und mit religiösem Pathos („Gott mit uns“) begleitet worden. Der Erste Weltkrieg ist zusammen mit den Umbrüchen der Jahre 1917-1919 auch der Ausgangsort für alle wichtigen theologischen Entwürfe des 20. Jahrhunderts, die bis heute die Debatten prägen. Mit dem 50-jährigen Gedenken an die Einrichtung der Bausoldatenregelung in der ehemaligen DDR (1964) ist ein weiterer Kontrapunkt gesetzt, der das kirchliche Kriegs- und Friedensthema während des „Kalten Krieges“ in den Blick rückt.
Mehr Infos unter: www.theologie.uni-halle.de/news2727579/
Theologische Tage: Faltblatt (PDF, 274 KB)